
Das Jahresdefizit 2023 fällt beim Klinikum Esslingen mit 8,4 Millionen Euro (2021: 2,7 Millionen Euro) geringer aus, als erwartet. Grund sind die steigenden Patientenzahlen. Auch der Jahresumsatz ist dadurch gestiegen und liegt nun bei 194 Millionen Euro (2021: 175 Millionen Euro).
23 000 stationäre Patientinnen und Patienten wurden im Klinikum vergangenes Jahr versorgt (2021: ebenfalls 23 000). Einen Anstieg verzeichnete das Klinikum hingegen bei den ambulante Patientenkontakten. Hier versorgte Esslingen in 2023 rund 123 000 Personen. Die Fallzahlen sind 2023 in nahezu allen Fachbereichen angestiegen. Im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde die Bettenzahl erweitert. Ein weiterer Ausbau der Behandlungskapazitäten ist beim zuständigen Sozialministerium bereits beantragt.
Meilensteine 2023
Die Inbetriebnahme des Hauses 0 erwies sich als prägender Baustein des Masterplans Bau am Klinikum Esslingen. Das Gebäude bietet Platz für 150 Betten in modern ausgestatteten Patientenzimmern und wurde dank der Modulbauweise in nur zwölf Monaten errichtet. Es überzeugt mit einer besonders hohen Energie-Effizienz und deckt seinen gesamten Strombedarf über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ab. Vier Stationen sind in das neue Gebäude umgezogen, wodurch laut Geschäftsführer des Klinikums Matthias Ziegler die Patientenunterbringung verbessert werden konnte.
Die Krankenhäuser gleichen jedoch mittlerweile Intensivpatienten, die ohne massive finanzielle Zuschüsse nicht mehr lebensfähig sind.
Auch wurde 2023 das Thoraxzentrum Südwest gegründet, wo Patientinnen und Patienten mit Lungenerkrankungen behandelt werden. Hier wird in Kooperation mit dem Alb-Fils Klinikum, den Medius Kliniken und den RKH Kliniken gearbeitet. In 2024 hat der Gemeinderat der Stadt Esslingen dem nächsten Schritt des Masterplans Bau, dem Abriss und Neubau von Haus 2, zugestimmt. Damit soll in den nächsten Jahren ein hochmodernes Gesundheitszentrum geschaffen werden.
Zwar läge man beim Jahresdefizit „rund eine Million Euro besser als geplant“, wie Matthias Klopfer, er Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums und Oberbürgermeister der Stadt Esslingen, ausdrückt, doch die Unterfinanzierung im Krankenhausbereich macht auch vor dem Klinikum Esslingen keinen Halt. So erklärt der für das Klinikum zuständige erste Bürgermeister Ingo Rust: „Als Träger stehen wir voller Überzeugung hinter unserem Klinikum und gleichen den Jahresfehlbetrag als Stadt aus. Die Krankenhäuser gleichen jedoch mittlerweile Intensivpatienten, die ohne massive finanzielle Zuschüsse nicht mehr lebensfähig sind. Der Bund und die Länder müssen daran dringend etwas ändern.“
Die finanzielle Situation des Klinikums verschlechtert sich, die steigenden Kosten können nicht mehr ausgeglichen werden. Ab 2024 entfallen die staatlichen Unterstützungsleistungen für Krankenhäuser. Stattdessen soll die Krankenhausreform die Finanzierung wieder auf eine solide Basis stellen. Diese Reform lässt jedoch weiter auf sich warten, was die Kliniken in eine zunehmend dramatische Finanznot stürzt.







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