
Es waren einerseits gute, andererseits aber auch zwiespältige Nachrichten, die Böblingens Landrat Roland Bernhard kürzlich verkündete. Das Gute unter anderem: Ein Baustopp für das Flugfeldklinikum, das die Krankenhäuser des Klinikverbunds Südwest in Sindelfingen und Böblingen ersetzen wird, konnte vermieden werden. Das weniger Gute: Das Mammutprojekt wird noch teurer und zudem später fertig.
Hier entsteht das Aushängeschild des Klinikverbunds Südwest.
Für Verzögerungen hatte die Insolvenz eines Planungsbüros innerhalb der Arbeitsgemeinschaft für die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) gesorgt. Durch ein kooperatives Modell mit externen Experten, ausführenden Firmen, Architekten und Fachplanern habe es aber zumindest keinen Baustopp gegeben, so der Landkreis Böblingen. Dank der Lösung habe die Planung in den Schlüsselgewerken Heizung, Lüftung, Sanitär und Klima weitergehen können.
Die bauliche Fertigstellung erfolge nun im ersten Quartal 2028, erklärte Landrat Bernhard: „In diesen Zeiten ist es nicht selbstverständlich, dass solch ein Neubau noch entsteht.“ Das Flugfeldklinikum werde „das Aushängeschild des Klinikverbunds Südwest, von dem viele Menschen profitieren werden“.
Einige Abschnitte würden bereits früher fertig, versicherte Harald Schäfer, der Projektgeschäftsführer des Neubaus Flugfeldklinikum. Das habe Vorteile: „Indem wir einen Bauabschnitt nach dem anderen fertigstellen, geben wir den beiden Kliniken, die hier einziehen sollen, die Gelegenheit, eine optimale Inbetriebnahmephase zu haben.“ Die Patientenversorgung im Flugfeldklinikum könne ab dem vierten Quartal 2028 beginnen.
Kosten steigen auf 800 Millionen Euro
Das Budget für das Gesamtprojekt wird mittlerweile mit „voraussichtlich rund 800 Millionen Euro“ angegeben. Bisher war mit 750 Millionen Euro gerechnet worden. Im Rahmen der Erstellung des Wirtschaftsplans 2026 werde die Summe konkretisiert, und die Finanzierung werde aufgezeigt, so der Landkreis.
Bis ein Einzug in das neue Klinikum möglich ist, sollen die Krankenhäuser in Sindelfingen und Böblingen an den bisherigen Standorten verbleiben, heißt es weiter. Bis dahin „notwendige sicherheitsrelevante und technische Anpassungen“ würden selbstverständlich vorgenommen, betonen die Verantwortlichen im Kreis, „um einen weiterhin guten Betrieb zu gewährleisten“.







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