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Bad FrankenhausenKMG kündigen das nächste Klinik-Aus in Thüringen an

Die KMG Kliniken werden ihre Manniske Klinik Bad Frankenhausen im nächsten Jahr schließen. Der Standort in Thüringen soll aber für ambulante Operationen erhalten bleiben und als Gesundheitszentrum ausgebaut werden.

Bad Frankenhausen
DRK-Kliniken Thüringen Brandenburg
Die KMG Manniske Klinik Bad Frankenhausen schließt voraussichtlich zum 30. Juni 2025.

Die Einschätzung ist eindeutig: „Die stationäre Versorgung hat keine Zukunft in Bad Frankenhausen“, erklären die KMG Kliniken und meinen ihre dortige Manniske Klinik. Der Betrieb könne nicht aufrecht erhalten bleiben und solle voraussichtlich zum 30. Juni 2025 eingestellt werden. Gründe seien niedrige Patientenzahlen und ein eingeschränktes Leistungsspektrums, so der private Klinikbetreiber. Deswegen sei der Standort auch für ärztlichen Nachwuchs unattraktiv.

Gleichzeitig solle das KMG Medizinische Versorgungszentrum Bad Frankenhausen jedoch „als Gesundheitszentrum leistungsfähig für die Zukunft gemacht werden“. Dazu sollen ambulante Strukturen gestärkt und neue Angebote geschaffen werden, heißt es weiter. Schon jetzt würden im MVZ täglich mehr als 100 Patienten behandelt, während die Klinik täglich nur noch sieben Patienten stationär aufnehme. KMG mit Stammsitz in Brandenburg hatte das Haus im Jahr 2019 im Rahmen eines Insolvenzverfahrens vom DRK übernommen.

Ausbau zum ambulanten Gesundheitszentrum

Im MVZ betreibe KMG derzeit sieben Kassenarztsitze, von denen einer eine Niederlassung für Anästhesie sei. Das ermögliche den anderen ansässigen Ärzten aus den Bereichen Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, ambulante Operationen in Narkose durchzuführen. Durch den Ausbau der Kapazitäten und die Nutzung der Operationssäle und des Aufwachraums könnten das weitere Ärzte der Region nutzen – beispielsweise aus den Bereichen Augenheilkunde, Frauenheilkunde und Urologie, so KMG. Der Standort könne also zu einem ambulanten OP-Zentrum werden.

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Zwei Leistungen des bisherigen Krankenhauses sollen der Mitteilung zufolge innerhalb des KMG Klinikums Thüringen Brandenburg an anderen wohnortnahen Standorten angeboten werden. Demnach plane KMG, die hochspezialisierten schulterchirurgischen Operationen und ein Angebot für palliativmedizinische Leistungen an einem anderen Thüringer Standort von KMG neu zu etablieren.

In Frankenhausen sollen derweil auch zusätzliche Angebote geschaffen werden. So werde etwa die Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes schon jetzt leerstehende Bereiche der Manniske Klinik beziehen. Darüber hinaus wäre es laut KMG möglich, am Standort eine Einrichtung für betreutes Wohnen und eine Kurzeitpflege unterzubringen. Zudem wäre auch für regionale Kooperationspartner Platz, mit denen der Standort zu einem Gesundheitszentrum werden könne – beispielsweise eine Apotheke, Kinder- und Jugendhilfe, Physio- oder Ergotherapiepraxen oder ein Sanitätshaus.

Perspektiven für die Beschäftigten

Durch den Ausbau der bestehenden ambulanten Versorgung seien die Arbeitsplätze der Mitarbeitenden im ambulanten Bereich gesichert, betont KMG. Dem ganz überwiegenden Teil der rund 140 Klinik-Beschäftigten könne die Weiterbeschäftigung an den nahegelegenen KMG-Standorten Sömmerda und Sondershausen angeboten werden. Die beiden Häuser gehören wie die Klinik in Bad Frankenhausen seit 2019 zu KMG, nachdem das DRK als früherer Betreiber wegen der wirtschaftlichen Schieflage der Manniske-Klinik in Insolvenz in Eigenverwaltung gegangen war. 

Für Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) ist die wichtigste Botschaft, dass „der Gesundheitsstandort der KMG Kliniken in Bad Frankenhausen erhalten bleibt und entsprechend der Bedarfe vor Ort ausgebaut wird“. Schon heute würden die meisten Patienten dort ambulant behandelt. „Ich bin sehr froh, dass sich die Geschäftsführung der KMG Kliniken frühzeitig und verantwortungsbewusst dieser Situation stellt und auf den Weg macht“, sagt Werner. Sie danke „für das bedachte und vorausschauende Handeln, um den Gesundheitsstandort zu sichern und weiterzuentwickeln“.

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