
Der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge will sein kommunal getragenes Klinikum Fichtelgebirge noch enger an sich binden. Aus diesem Grund soll aus der gGmbH ein Kommunalunternehmen (KU) werden. In der jüngsten Aufsichtsratssitzung der Klinikum Fichtelgebirge gGmbH kam der Aufsichtsrat zu dem Schluss, dem Kreistag zu empfehlen, das Klinikum Fichtelgebirge in ein selbstständiges Kommunalunternehmen umzuwandeln.
Die Geschäftsführung präsentierte dazu im Kreisausschuss zusammen mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz die anstehenden Maßnahmen, die nach einer Empfehlung des Kreisausschusses dann auch in der nächsten Sitzung des Kreistages beschlossen werden soll.
Defizite überwinden
„Die Umwandlung des Klinikums Fichtelgebirge in ein Kommunalunternehmen ist ein klares Bekenntnis zur kommunalen Trägerschaft und stärkt auch die Wirtschaftlichkeit der gesamten Einrichtung. Unser erklärtes Ziel ist eine dauerhafte und umfassende Gesundheitsversorgung im Fichtelgebirge.“ erklärt Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Peter Berek zum Beginn der Kreisausschuss-Sitzung.
„Dieser Schritt bringt unser Klinikum nicht sofort aus den roten Zahlen, hilft aber, auf einem hart umkämpften Markt flexibler zu agieren. Aktuell ist die wirtschaftliche Lage der Klinikum Fichtelgebirge gGmbH geprägt von nachhaltigen Defiziten, insbesondere auch infolge der Corona-Krise“, erklärt Geschäftsführer Alexander Meyer.
Der Geschäftsführer gab in der Sitzung einen kurzen Überblick über das Klinikum mit seinen insgesamt über 900 Mitarbeitern. „Zuletzt waren unsere Jahresergebnisse geprägt von anhaltenden Verlustsituationen“, berichtet Alexander Meyer.
Zukunftssicherung durch Kommunalisierung
„Das Problem ist, dass wir – wie so viele andere Kliniken – konstant mit zu wenig Geld auskommen müssen“, beschreibt Meyer die schwierige Situation der Kliniken. „Ohne politischen Druck für ein gerechteres Finanzierungssystem für alle Krankenhäuser und ohne die Unterstützung des Landkreises werden wir es nicht schaffen.“
In den letzten Monaten hatte sich der Aufsichtsrat deshalb zusammen mit der Geschäftsführung umfassend mit der Zukunft und dem Konzept des Klinikums befasst. Gerade in Zeiten der Pandemie, wo zum einen die Versorgung der Bevölkerung extrem wichtig ist und andererseits die finanzielle Situation zusätzlich belastet wird, steht die Rechtsform der GmbH dazu im Widerspruch.
Mit einer Umwandlung der Klinikum Fichtelgebirge gGmbH in ein selbständiges Kommunalunternehmen des öffentlichen Rechts wird die Nähe zum Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge weiter herausgestellt. Die Verantwortung des Gesellschafters gegenüber dem Klinikum wird durch diesen Schritt auch in der Rechtsform nach außen erkennbar verankert.





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