
Es ist noch nicht lange her, da stand das Krankenhaus St. Josef noch auf der Kippe. Die Kongregation der Schwestern des Erlösers wollte ihr Haus im unterfränkischen Schweinfurt schließen. Nun, mittlerweile unter Sana-Management, soll es wachsen – und bis zum Jahreswechsel die Leistungen des nur wenige Kilometer entfernten Krankenhauses Markt Werneck übernehmen.
Letzteres ist ein bislang kommunal getragenes Belegkrankenhaus mit orthopädischem Schwerpunkt, das im Zuge der bundesweiten Einführung der neuen Leistungsgruppenstruktur ab 2027 allerdings die Voraussetzung für seinen Fortbetrieb in der bisherigen Form verlieren werde, erklären die Träger der beiden Häuser in einer Mitteilung. Deshalb planen sie den Schulterschluss und haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.
Die Region verliert hier kein medizinisches Angebot.
Weil in Schweinfurt Bedarf an einer stärkeren orthopädischen Profilierung bestehe, soll Werneck dort integriert werden. „Die Region verliert hier kein medizinisches Angebot – wir verlagern es dorthin, wo es weiterentwickelt werden kann“, erklärt Dr. Frank Wellmann vom Sana-Klinikmanagement. Durch die Integration entstehe eine stabile Struktur, die den orthopädischen Bereich sogar weiter stärken könne – „unter Einbindung der bewährten Belegärzte“, so Wellmann.
Für die Neuorganisation werde als Trägerin die Krankenhaus St. Josef gGmbH neu gegründet, heißt es weiter. Die Sana Kliniken AG werde für das Management verantwortlich sein. Erste Gespräche mit den Verwaltungs- und Betriebsräten in Werneck seien erfolgreich und in konstruktiver Atmosphäre verlaufen, sagt Wellmann: „Jetzt gilt es, mit Fingerspitzengefühl, Pragmatismus und viel Engagement aus einem guten Konzept eine funktionierende neue Struktur zu formen.“
Es solle eine partnerschaftliche Zusammenführung sein, betonen die Verantwortlichen – unter dem Motto „Werneck goes to Josef“. „Wir schaffen hier eine tragfähige Lösung, die Versorgungsqualität erhält, Arbeitsplätze sichert und neue Entwicklungsperspektiven für die Mitarbeitenden bietet“, erklärt Norbert Jäger, Krankenhausdirektor am St. Josef. Die Träger seien überzeugt, dass am Ende alle davon profitieren werden, ergänzt Wolfhard Walde, der Vorstand des Krankenhauses Markt Werneck: „Das Wissen, die Erfahrung und das Engagement des Krankenhauses Markt Werneck sollen im St. Josef weiterleben.“
Die zwei Häuser
Das Krankenhaus St. Josef ist ein katholisches Krankenhaus in Schweinfurt mit einer hauseigenen Berufsfachschule für Krankenpflege. Es versorgt mit mehr als 600 Mitarbeitenden jährlich rund 8000 stationäre und rund 18000 ambulante Patienten.
Das Krankenhaus Markt Werneck wird als belegärztliches Krankenhaus mit 40 Planbetten betrieben. Jährlich werden etwa 1500 chirurgische Patienten stationär und etwa 4500 in der Praxisklinik Werneck ambulant behandelt. Gegründet wurde das Haus im Jahr 1944 als geburtshilfliches Notkrankenhaus.






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