
Wie es sich bereits angekündigt hatte, hat das Krankenhaus Wermelskirchen nun beim Amtsgericht Köln ein Verfahren zur vorläufigen Eigenverwaltung beantragt. Das 180-Betten-Haus ist in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Eine gerichtliche Entscheidung über den Antrag steht noch aus.
Wie der interimistische Geschäftsführer Dr. Dietmar Stephan mitteilt, sei die Entscheidung notwendig geworden, da die gesetzlichen Rahmenbedingungen den steigenden Kosten und dem Investitionsbedarf der Kliniken nicht mehr gerecht würden. „Die angespannte Situation, mit der sich derzeit eine Vielzahl von Krankenhäusern in Deutschland gleichermaßen konfrontiert sieht, stellt auch uns vor große Herausforderungen“, so Stephan.
Sanierung mit externer Unterstützung
Trotz finanzieller Unterstützung durch die Träger – die Stadt Wermelskirchen und den Rheinisch-Bergischen Kreis – konnte die wirtschaftliche Lage des Hauses nicht nachhaltig stabilisiert werden. Mit dem Eigenverwaltungsverfahren soll nun eine geordnete Sanierung ermöglicht werden. Unterstützt wird das Krankenhaus dabei von Dr. Claus-Peter Kruth, Partner der Sanierungskanzlei AndresPartner, der als Restrukturierungsbevollmächtigter fungiert.
Das Verfahren eröffnet laut Klinikleitung neue finanzielle Spielräume. Ziel sei es, den Betrieb langfristig zu sichern – entweder durch eine Restrukturierung innerhalb der bestehenden Trägerstruktur oder durch die Einbindung eines strategischen Partners. Gespräche mit potenziellen Kooperationspartnern, darunter das Klinikum Leverkusen, laufen bereits und sollen fortgeführt werden. Zudem wird die Investorensuche ausgeweitet.
Versorgung und Arbeitsplätze gesichert
Die medizinische Versorgung der rund 28.000 Patientinnen und Patienten jährlich soll uneingeschränkt fortgeführt werden. Auch der Betrieb aller Abteilungen bleibt bestehen. „Unsere Patientinnen und Patienten brauchen sich keine Sorgen zu machen. Alles läuft weiter wie bisher und wird vollumfänglich und in gewohnter Qualität fortgeführt“, betont Stephan.
Die rund 400 Beschäftigten wurden über das Verfahren informiert. Ihre Gehälter sind für die kommenden drei Monate über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit abgesichert.
Bürgermeisterin Marion Holthaus unterstreicht die Bedeutung des Hauses für die Region: „Uns ist bewusst, wie wichtig das Krankenhaus für die Gesundheitsversorgung in unserer Stadt ist. Der Schritt in die Eigenverwaltung gibt uns die Möglichkeit, die Versorgung zu sichern und gleichzeitig nach neuen Partnern und Lösungen zu suchen.“






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