Im hessischen Biedenkopf ist klar, wie es mit dem insolventen DRK-Krankenhaus weitergehen wird. Der Kreistag hat einstimmig beschlossen, dass der Landkreis Marburg-Biedenkopf das Haus ab dem 1. Januar 2026 übernimmt. Der Betrieb werde unter dem Namen „Hinterland-Klinik“ fortgeführt, teilt der Kreis mit.

Mit der Kommune als neuem Träger solle insbesondere die bedarfsgerechte medizinische Versorgung im Hinterland gewährleistet werden, heißt es weiter. Im Einzugsbereich der Klinik leben demnach rund 66.000 Menschen. Zudem würden mehr als 200 Arbeitsplätze gesichert, betonte Landrat Jens Womelsdorf. Die Übernahme sei für den Kreis eine große Herausforderung: „Wir sind aber gut aufgestellt, um dieser Herausforderung zu begegnen.“

Neben der Übernahme beschloss der Kreistag die Gründung einer Betriebsgesellschaft, die den Krankenhausbetrieb übernimmt und organisiert. Sie arbeite in der Rechtsform einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) und sei eine hundertprozentige Tochter des Landkreises, heißt es weiter. Für die Geschäftsführung der Betriebsgesellschaft habe der Kreis „bereits einen versierten und erfahrenen Kandidaten aus dem Krankenhaus- und Gesundheitssektor gefunden“.

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ÜbernahmeEntscheidung zum DRK-Krankenhaus Biedenkopf naht

Außerdem brachte der Kreistag die Bildung eines Eigenbetriebs auf den Weg. Dieser solle Grundstücke und Gebäude des Krankenhauses übernehmen und der Betriebsgesellschaft zur Verfügung stellen. Der neu gegründete Eigenbetrieb firmiert unter dem Namen „Eigenbetrieb Hinterland-Klinik Immobilienverwaltung“.

Wie berichtet, war der DRK Kreisverband Biedenkopf, der das Krankenhaus bisher betrieb, in finanzielle Schieflage geraten und hatte schließlich Ende 2023 die Insolvenz angemeldet. Für den Weiterbetrieb des Krankenhauses hatte sich der Kreis bereit erklärt, die Defizite auszugleichen. Im Jahr 2024 stellte er dafür rund 3,6 Millionen Euro zur Verfügung, im laufenden Jahr sind dafür rund 5,1 Millionen Euro vorgesehen, und für 2026 sind weitere drei Millionen Euro kalkuliert.