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Klinik Dr. MaulÜbernimmt Klinikum Ingolstadt den insolventen Nachbarn?

In Ingolstadt könnte das städtische Klinikum die insolvente Klinik Dr. Maul fortführen. Die Verantwortlichen prüfen jetzt, unter welchen Bedingungen das realistisch und machbar wäre, sagt der Oberbürgermeister.

Klinikum Ingolstadt
Klinikum Ingolstadt
Das Klinikum Ingolstadt wertet derzeit betriebswirtschaftliche Daten der Klinik Dr. Maul aus.

Im Fall der insolventen Klinik Dr. Maul in Ingolstadt hatte Oberbürgermeister Dr. Michael Kern offenbar schnell eine Option im Sinn: Er habe die Geschäftsführung des Klinikums Ingolstadt beauftragt, die Voraussetzungen für eine Fortführung des Betriebs zu prüfen, teilt die Stadt mit. Das private Haus hatte Mitte August einen Insolvenzantrag gestellt.

In Gesprächen mit Insolvenzverwalter Dr. Hubert Ampferl seien betriebswirtschaftliche Daten angefordert worden, die dem Klinikum inzwischen vorlägen und intern ausgewertet würden, heißt es weiter. Parallel prüfe Ampferl die Möglichkeit einer Sanierung und erstelle gegebenenfalls ein Konzept für eine übertragende Sanierung, das die mögliche Fortführung des Klinikbetriebs im Detail berücksichtige. Damit solle eine belastbare Entscheidungsgrundlage geschaffen werden, um auch weitere Investoren ansprechen zu können.

Fortführung als Betriebsstätte möglich?

Für das Klinikum Ingolstadt sei entscheidend, ob die gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen eine Fortführung zulassen, betont die Stadt. Nach geltendem Krankenhausrecht könne die Klinik Dr. Maul nicht einfach als Betriebsstätte des Klinikums weitergeführt werden, da sie mehr als zwei Kilometer entfernt liegt. Mit dem Haus die vollumfänglichen Vorschriften für einen eigenen Standort zu erfüllen, sei für das Klinikum Ingolstadt personell und wirtschaftlich nicht darstellbar.

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Die Frage sei nun, ob mögliche Änderungen im Krankenhausreformgesetz den Ländern künftig Ausnahmen im Interesse der regionalen Versorgung erlauben. Darüber hinaus gelte es, die Finanzierung zu klären. Ein Erwerb der Klinik Dr. Maul würde zusätzliche kommunale Mittel erfordern, die im städtischen Haushalt nicht eingeplant seien, so die Stadt.

„Die Klinik Dr. Maul ist für die Gesundheitsversorgung in der Region wichtig“, erklärt Oberbürgermeister Kern. Das Klinikum Ingolstadt bewerte, welche Voraussetzungen für eine Fortführung durch das Klinikum realistisch und machbar wären. Möglich sei auch, dass ein externer Investor ein tragfähiges Konzept vorlege, so Kern. Klar sei allerdings: „Ohne geklärte rechtliche Rahmenbedingungen, eine gesicherte Finanzierung und ein wirtschaftlich tragfähiges Modell kann keine Entscheidung fallen.“

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