Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

Elisabeth KlinikumSchmalkalden baut auf Marc Reggentin

Mit einem Trägerwechsel und einem Interimsgeschäftsführer reagiert der Landkreis Schmalkalden-Meiningen auf die Schieflage des Elisabeth Klinikums. Als externer Manager soll Marc Reggentin mit Thomas Fickel ein neues „Sollklinik-Konzept“ umsetzen.

Elisabeth Klinikum Schmalkalden
Michael Reichel/Elisabeth Klinikum Schmalkalden
Das Elisabeth Klinikum gehört jetzt unmittelbar dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen.

Im thüringischen Schmalkalden stehen die Zeichen eindeutig auf Veränderung: Nach einem Trägerwechsel soll das dortige Elisabeth Klinikum (EKSM) mit externer Hilfe auch eine strategische Neuausrichtung erfahren. Dazu holt sich der Landkreis Schmalkalden-Meiningen, dem das Haus nun unmittelbar gehört, die Hilfe von Marc Reggentin. Der Würzburger Gesundheitsökonom verstärkt die Geschäftsführung von Klinikum und MVZ bis zum 31. Dezember 2025.

Als Interimsgeschäftsführer übernimmt der 43-Jährige die operative Verantwortung, während der bisherige Geschäftsführer Thomas Fickel für die strategische Leitung zuständig ist. Reggentin bringe Berufspraxis im Management und in der Geschäftsführung von kommunalen, konfessionellen und privaten Kliniken, MVZ sowie Senioreneinrichtungen mit, betont der Landkreis. Zudem habe er umfangreiche Erfahrungen im Controlling und Projektmanagement sowie im Umgang mit Ministerien und Kostenträgern.

Von Curamed zu Medcura

Zuletzt war Reggentin COO bei den Curamed Klinken, einer Gruppe von Privatkliniken und Zentren für psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie. Die COO-Aufgaben dort hat mittlerweile interimsweise Florian Distler übernommen, der ehemalige Geschäftsführer des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein. Marc Reggentin ist derweil bei dem Beratungsunternehmen Medcura mit Sitz im bayerischen Gauting unter Vertrag.

„Es braucht neue Strukturen, um das Elisabeth Klinikum wirtschaftlich tragfähig und medizinisch zukunftsfähig aufzustellen“, erklärt Landrätin Peggy Greiser die Entscheidungen. Reggentin und Fickel sollen jetzt ein bereits beschlossenes „Sollklinik-Konzept“ umsetzen, das Klinikleitung und Chefärzte zusammen mit externen Experten entwickelt haben. Um das Haus auch finanziell zu stabilisieren, hat der Kreistag zudem eine Entlastung beschlossen: Die im Rahmen einer Liquiditätskreditlinie 2024 gewährten Mittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro werden in einen Eigenkapitalzuschuss umgewandelt, der nicht zurückgezahlt werden muss.

Die wirtschaftliche Entwicklung des Hauses, ließ keinen Spielraum mehr.

Für die gesellschaftsrechtliche Umstrukturierung hatte der Kreistag Ende Juni entschieden, aus der bisher mittelbaren Beteiligung des Landkreises an dem Krankenhaus eine unmittelbare Beteiligung zu machen. Bislang gehörten das Klinikum und das MVZ Gesundheitszentrum Schmalkalden zu den Kreiswerken Schmalkalden-Meiningen. Nun werden beide vollständig aus der Kreiswerke-Gruppe herausgelöst, und die Gesellschafteranteile am Krankenhaus werden auf den Landkreis übertragen.

„Die wirtschaftliche Entwicklung des Hauses, ließ keinen Spielraum für Verzögerungen mehr“, betont Peggy Greiser: „Mit der Herauslösung stellen wir die wirtschaftliche Eigenständigkeit der Kreiswerke sicher und geben dem Elisabeth Klinikum die Unterstützung, die es in dieser Transformationsphase braucht.“ Das Klinikum ist ein Grund- und Regelversorger mit 164 Betten. Nach eigenen Angaben behandelt es jährlich rund 7000 Patienten stationär und rund 20.000 Patienten ambulant.

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen