
Die Situation ist hochdramatisch: Auf hoher See kommt es auf den Bundeswehrbooten „Pegnitz“ und „Werra“ in der Ostsee zu einem schweren Unfall. Das sanitätsdienstliche Personal der Marine muss rund 30 „Verwundete“ versorgen, die später zur Behandlung an die Universitätsmedizin Rostock und das Klinikum Südstadt Rostock übergeben werden.
Soweit das Skript der Bundeswehrübung „Role2Sea 2025“, an der die beiden Kliniken aktuell teilgenommen haben. Das Manöver sollte die medizinische Versorgung auf See trainieren, aber auch die Rettungskette sowie die Übergabe von Verletzten von See an Land in das zivile Gesundheitssystem üben.
Solche Übungsvorhaben mit vielen Verwundeten sind unumgänglich.
Nachdem die militärischen Rettungsketten mit dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ auf See simuliert wurden, stand in der Hansestadt die Verlegung der „Verletzten“ in die beiden Kliniken im Mittelpunkt. Am 24. August wurden zunächst zwei von Bundeswehrsoldaten dargestellte schwerstverletzte „Patienten“ ins Klinikum Südstadt geflogen. Und einen Tag später transportierte die Berufsfeuerwehr der Stadt jeweils 15 teilweise „Schwerverletzte“ sowohl an die Universitätsmedizin als auch ans Klinikum. Zivile Rettungskräfte übernahmen sie an der Kaikante in Warnemünde.

„Solche Übungsvorhaben mit vielen Verwundeten sind in Planung und Durchführung sehr aufwändig und belasten die beteiligten Einheiten erheblich“, sagt Admiralarzt Dr. Dirk Stölten: „Für eine realistische Einsatzvorbereitung und die Weiterentwicklung unserer Verfahren sind sie aber unumgänglich.“
Prof. Sven Märdian von der Universitätsmedizin war der koordinierende medizinische Einsatzleiter. Wie er sagt, wurden im Interdisziplinären Notfallzentrum nicht nur die 15 Patienten von hoher See versorgt: „Parallel haben wir eine interne Übung mit zusätzlich rund 20 ,Verletzten‘ durchgeführt, um die Übung für unser notfallmedizinisches Personal und die Infrastruktur noch etwas intensiver zu gestalten.“ Eine ähnliche Großübung sei zuletzt im April organisiert worden – mit rund 200 Beteiligten und 40 simulierten Verletzten, so Märdian: „Es ging darum, die Abläufe in der interdisziplinären Versorgung zu optimieren und die Zusammenarbeit zwischen allen Fachbereichen zu stärken.“
Das Klinikum Südstadt versorgte unter anderem die zwei „schwerstverletzten“ Soldaten. Einsatzkräfte der Maritime Incident Response Group (Medical Response) Rostock hatten sie mit einem Hubschrauber der Bundespolizei vom Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ ins Klinikum transportiert. Dort wurde die Zuweisung für ein intensives Schockraumtraining im laufenden Krankenhausbetrieb genutzt.
Dr. Sven W. Hauschild, der Katastrophenschutzbeauftragte und Leiter der Krankenhausalarm- und -einsatzplanung zog eine positive Bilanz: „Die gute und enge Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, der Medical Response des Havariekommandos sowie der Berufsfeuerwehr Rostock hat an beiden Tagen einen reibungslosen Ablauf des Patiententransports ermöglicht.“








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