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KooperationNeues Lungenforschungszentrum in München wird eröffnet

Die Asklepios Fachkliniken München-Gauting und das Klinikum der Universität München (LMU) gründen ein Zentrum zur Erforschung und Behandlung seltener Lungenerkrankungen.

Ludwig-Maximilians-Universität München
LMU München
Ludwig-Maximilians-Universität München.

Circa 400 von den 8000 bekannten seltenen Erkrankungen betreffen die Lunge. Die meisten davon sind so selten, dass nur ausgewiesene Spezialisten diese außerhalb von Lehrsälen zu Gesicht bekommen. Pünktlich zum Internationalen Tag der Seltenen Erkrankungen am 28. Februar 2021 eröffnet das „Zentrum für interstitielle und seltene Lungenerkrankungen“ (ZISLE) als standortübergreifende Kooperation der Asklepios Lungenfachkliniken Gauting und der Medizinischen Klinik V des LMU Klinikums.

Wenn weniger als fünf von 10 000 Menschen von einer Erkrankung betroffen sind, zählt diese zu den seltenen Erkrankungen, auch „orphan diseases“ genannt, weil sie als „Waisenkinder“ der Medizin oft kaum erforscht sind. Seltene Lungenerkrankungen stellen auch besondere Anforderungen an die Forschung und wegen der geringen Patientenzahlen sind die Entwicklungskosten für passende Therapien hoch und für die Pharmaindustrie wenig attraktiv. Mittel für Forschung und Therapie sind also begrenzt obwohl ein besonderer Forschungsbedarf besteht.

Fortschritte in Diagnostik und Therapie

„Die seltenen Lungenerkrankungen stellen eine große Herausforderung dar – für Patienten und behandelnde Ärzte, denn sie sind sehr vielfältig, sie betreffen das zarte Bindegewebe der Lungenbläschen aber auch der Bronchien, der Lungengefäße und des Rippenfells. Einige dieser seltenen Lungenerkrankungen, wie zum Beispiel die Sarkoidose, sind gut bekannt und behandelbar, andere dagegen weitgehend unerforscht und schwer zu kontrollieren“, weiß Prof. Dr. Jürgen Behr vom LMU Klinikum.

Die zentrumsübergreifende Zusammenarbeit unter Leitung von Prof. Dr. Behr und Oberarzt PD Dr. Nikolaus Kneidinger vom LMU Klinikum sowie an der Asklepios Fachkliniken München Gauting unter Leitung von Chefarzt Dr. Wolfgang Gesierich und Oberarzt Dr. Claus-Peter Kreutz soll nun einen besseren Erfahrungsaustausch ermöglichen. Zudem soll das Angebot an Patienten an Studien und Registern teilzunehmen, geschaffen werden, um dadurch Fortschritte in der Diagnostik und Therapie zu erzielen.

Zentrum für Atemwegs,- Lungen- und Thoraxmedizin

Die Lungenfachklinik Gauting ist bereits ein zertifiziertes Alpha-1 Center, das auf die Behandlung einer seltenen Lungenerkrankung namens Alpha-1-Antitrypsinmangel spezialisiert ist und ist das bayernweit einzige vom bayerischen Gesundheitsministerium anerkannte Zentrum für Atemwegs,- Lungen- und Thoraxmedizin (ZALT). Das Team am LMU Klinikum hat einen Forschungsschwerpunkt auf interstitielle und seltene Lungenerkrankungen gelegt. Sie sind an vielfältigen internationalen Forschungsaktivitäten beteiligt.

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