
Die Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg wird die Leistungen rund um die Geburtshilfe und Gynäkologie deutlich reduzieren und in der Folge einstellen. Eine Ausrichtung auf komplementäre Leistungen soll die künftige Regel- und Spezialversorgung stärken, wodurch sich die Klinik künftig besser in der Versorgungsregion behaupten soll.
Rahmenvorgaben nicht umsetzbar
Anlass für die Entscheidung, mit der Klinik einen insoweit deutlichen Strukturwandel vorzunehmen, waren die geplanten und zu erwartenden Rahmenvorgaben für die geburtshilfliche Versorgung, welche nicht unerhebliche zusätzliche Ressourcen erfordert hätten. Hinzu kämen die von der Regierungskommission des Bundes für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung vorgelegten Empfehlungen zur Finanzierung der Geburtshilfe sowie die zunehmend erschwerten Rahmenbedingungen im deutschen Gesundheitswesen.
Der Entscheidung vorausgegangen seien strukturelle und personelle Veränderungen innerhalb der Klinik. So werde beispielsweise eine ausreichende kinderärztliche Versorgung am Standort nicht mehr gegeben sein, die bisherige Kooperation mit einer Level 1-Einrichtung für die Weiterverlegung bei Komplikationen sei der Klinik gekündigt worden.
Fortbestand der Klinik gefährdet
Die Klinik begrüße die Bemühungen seitens der Politik, eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Geburtsmedizin sicherzustellen. So sei es nur allzu verständlich, dass die geplanten neuen Regularien neben der Geburtshilfe immer auch eine pädiatrische Abteilung unter einem Dach fordern. Leider könne die Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg mit ihren personellen und strukturellen Ressourcen den Anforderungen nicht mehr entsprechen.
Trotz steigender Geburtenzahlen in den vergangenen zwei Jahren sei unter diesen Beschränkungen ein dauerhaft subventionsfreier Betrieb der Abteilung schlechterdings unmöglich und würde langfristig das Fortbestehen der gesamten Klinik gefährden. Die Klinikleitung bedauere die Aufgabe der geburtshilflichen Abteilung, trotzdem sei in der Region weiterhin eine ausreichende und qualitativ exzellente geburtshilfliche Versorgung gewährleistet.
Ausbau der verbleibenden Fachgebiete im Fokus
Die kommenden regulatorischen Veränderungen und die bereits erfolgten Veränderungen seitens der Klinik zusammengenommen, hätten in der Gesamtschau die Entscheidung zur Schließung der Abteilung zwingend erfordert, um die langfristige Substanz und damit die Existenz der Klinik nachhaltig sicherzustellen.
Letztlich seien die Verantwortlichen überzeugt, dass die Veränderungen innerhalb des Leistungsangebotes der Klinik die richtige Weichenstellung für den Fortbestand der Klinik bedeuten. Am Standort Henstedt-Ulzburg baue Paracelsus dabei auf ein tragfähiges Zukunftskonzept, dessen fundamentale Säulen der künftigen Ausrichtung der Ausbau der verbleibenden Fachgebiete mit ihren Leistungsangeboten sowie die Fokussierung auf die qualitativ hochwertige wohnortnahe Notfallversorgung der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis und Umgebung sein werden.





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