Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

InsolvenzverfahrenKlinik-Partner gesucht – Pfeiffersche Stiftungen schauen sich um

Die Pfeifferschen Stiftungen kämpfen mit Defiziten: Die Kliniken machen hohe Verluste. Um den Betrieb zu sichern, plant der Vorstand eine stärkere Spezialisierung und Gespräche mit anderen Krankenhäusern. Der Zeitplan ist eng.

Das Wort "Change" auf Holzwürfeln gedruckt. Der Würfel mit dem Buchstabe "G" wird gedreht, es taucht der Buchstabe "C" auf. Somit entsteht das Wort "Chance".
voyata/stock.adobe.com
Symbolfoto

Wie kommen die in finanzielle Schieflage geratenen Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg aus ihrer wirtschaftlichen Misere heraus? Der Vorstand sucht jetzt das Gespräch mit anderen Krankenhäusern und setzt auf eine stärkere Schwerpunktbildung im Klinikbereich.

„Wir suchen medizinisch versierte Kooperationspartner. Am Ende soll eine gute Lösung für die Patienten stehen, die natürlich auch wirtschaftlich tragfähig ist“, sagte Vorstandsmitglied Lars Timm der Deutschen Presse-Agentur (dpa). „Wir wollen insgesamt einen Beitrag leisten, das medizinische Leistungsangebot in Magdeburg und im Umland einmal zukunftsfähig zu ordnen.“

Die Pfeifferschen Stiftungen befinden sich in einem Sanierungsprozess. Das Amtsgericht Magdeburg hat die Durchführung eines Schutzschirmverfahrens angeordnet und einen vorläufigen Sachwalter bestellt. Zu den Pfeifferschen Stiftungen gehören zwei Krankenhäuser, aber auch ambulante Pflegedienste und Wohnangebote für Menschen mit Behinderung.

Mehr zum Thema:

Obwohl die Defizite vor allem in den Kliniken entstehen, plant der Vorstand, diese weiterzubetreiben. „Wir haben nicht vor, etwas zurückzubauen. Die Leistungen sollen weiterhin in einer sehr guten Qualität erbracht werden“, sagte die Theologische Vorständin Ulrike Petermann. Wie groß die Fehlbeträge sind, will der Vorstand nicht bekanntgeben. „Betriebszahlen kommunizieren wir wie auch in der Vergangenheit nicht, aber die Defizite sind hoch“, so Petermann.

Personal- und Sachkosten steigen

Grund für die wirtschaftliche Schieflage sind nach Angaben der Stiftungen steigende Sach- und Personalkosten. Die Erlöse würden das nicht auffangen, sagte Timm. „Die höchsten negativen Abweichungen kommen aus den Kliniken in Magdeburg und Lostau.“

In Lostau (Jerichower Land) betreiben die Pfeifferschen Stiftungen eine Lungenklinik. Zur Klinik in Magdeburg gehören etwa die Abteilungen innere Medizin, Orthopädie und Geriatrie. Mit einer Schwerpunktbildung soll ein wirtschaftliches Betriebsmodell gelingen. Die Vertreter der Pfeifferschen Stiftungen wollen nun mit anderen Krankenhäusern ins Gespräch kommen, wer sich wie in und um Magdeburg spezialisieren könnte.

Keine Auswirkungen auf Geschäftsbetrieb

Es soll zügig für Klarheit gesorgt werden. „Das Verfahren ist rechtlich geregelt. Wir rechnen damit, dass es in neun Monaten abgeschlossen sein sollte. Noch vor Ostern wollen wir die Richtung für die Zukunft des Klinikbereichs benennen können“, sagte Timm. Der Geschäftsbetrieb aller Einrichtungen werde einschließlich der beiden Kliniken fortgeführt, hieß es. Die Zahlungen von Löhnen und Gehältern seien gesichert.

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen