
Im Ringen um die Zukunft des insolventen bayerisch-thüringischen Klinikverbunds Regiomed zeichnet sich eine Lösung ab. Wie jetzt bekannt wurde, hat Sana ein Angebot für den bayerischen Teil des Gesundheitsunternehmens gemacht. Das bestätigte der Klinikkonzern auf Anfrage von kma.
Demnach umfasst das Angebot die Kliniken in Coburg, Neustadt bei Coburg und Lichtenfels sowie die Regiomed-Holding, die Medizinischen Versorgungszentren und auch die Medical School in Coburg. Auf Seiten des Regiomed-Generalhandlungsbevollmächtigten Dr. Rainer Eckert wird dementsprechend von der „gesamtbayerischen Lösung“ gesprochen, wie kma erfuhr. Und die sei ein „sehr attraktives Angebot“, heißt es aus Kreisen der Eigenverwaltung.
Entscheidend ist jetzt, wie die Politiker in der Stadt und im Landkreis Coburg sich positionieren. In einer gemeinsamen Sondersitzung von Stadtrat und Kreistag ist am heutigen Donnerstag Thema, ob die eigenen Angebote für Teile des Regiomed-Verbundes trotz der Sana-Offerte aufrechterhalten werden. Dahinter steht der Wunsch, das Klinikum Coburg auch künftig in kommunaler Hand zu halten.
Die politische Entscheidung ist so wichtig, weil das Krankenhausgebäude in Coburg nicht Teil der Insolvenzmasse ist. Es gehört dem Krankenhausverband Coburg (KHV). Die Mitglieder dieses Zweckverbandes sind die Stadt und der Kreis, ein Verkauf ist also nur mit dem Okay der kommunalen Gremien möglich. Der KHV wird am Freitagmorgen tagen. Ohne Immobilie wiederum wäre der Deal für Sana uninteressant.
Für den Konzern passt die mögliche Neuerwerbung gut in die eigenen Versorgungsstrukturen. Es gibt bereits das Gesundheits-Cluster Sachsen/Vogtland, zu dem unter anderem das Sana Klinikum im bayerischen Hof gehört, das wiederum nicht weit von den Regiomed-Einrichtungen entfernt ist. Sana erklärt, die Verträge mit den Beschäftigten zu aktuellen Konditionen fortführen zu wollen, genauso wie die Zusatzversorgung. Man werde im Fall einer Übernahme Teil des TVöD und der Zusatzversorgungskassen bleiben – grundsätzlich gebe es eine andere Gemengelage als zuletzt etwa beim Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein.
Verhandlungen für Thüringer Häuser weit fortgeschritten
Die zwei Regiomed-Krankenhäuser in den südthüringischen Landkreisen Hildburghausen und Sonneberg sind nicht Teil des Sana-Angebots. Für diese Einrichtungen gebe es andere Bieter, darunter die Landkreise, heißt es aus den Kreisen der Eigenverwaltung, und die entsprechenden Verhandlungen seien auch schon weit fortgeschritten.
Die erste Gläubigerversammlung im Regiomed-Eigenverwaltungsverfahren findet in zwei Wochen statt. Wegen der Komplexität des Verbundes ist dieser Prüfungs- und Berichtstermin auf zwei Tage am 27. und 28. Mai angesetzt.






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