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Berlin/StockholmTiefere Kooperation zwischen Charité und Karolinska University Hospital

Die Charité, das Karolinska-Institut und das dort angegliederte Universitätshospital vertiefen ihre bisherige Kooperation. Es soll  vor allem um neue Strategien und Digitalisierung gehen. Für Charitè-Chef Kroemer ein wichtiger Schritt.

Charite und Karolinska vertiefen Zusammenarbeit
Artur Krutsch/Charité
Wollen globale Gesundheitsprobleme gemeinsam lösen: v. l. Prof. Dr. Joachim Spranger (Dekan der Charité), Prof. Dr. Annika Östman Wernerson (Präsidentin Karolinska Institutet), Prof. Dr. Heyo K. Kroemer (Vorstandsvorsitzender der Charité) und Dr. Björn Zoëga (CEO Karolinska University Hospital).

Die Gesundheitsversorgung und -forschung ist in Schweden und Deutschland recht ähnlich – und damit auch die Herausforderungen. Deshalb werden die Charité, das Stockholmer Karolinska Institutet und das Karolinska University Hospital künftig noch stärker zusammenarbeiten. Führende Vertreter der drei Häuser haben im Oktober in Stockholm ein Memorandum of Understanding unterzeichnet.

Die drei Einrichtungen zählen zu Europas größten und angesehensten Universitäten bzw. Universitätskliniken. Sie wollen künftig bei der globalen Gesundheitsforschung kooperieren, ebenso in der Präzisionsmedizin, der Telemedizin und bei gemeinsamen klinischen Studien. Ihre Studierenden und Mitarbeitenden sollen Wissen austauschen, damit alle profitieren.

Die Unterzeichnung des Memorandum of Understanding ist ein wichtiger Schritt, um den Weg für Kooperationsprogramme oder die Entwicklung telemedizinischer Betreuungsprogramme zu ebnen.

Zu den Prioritäten der Kooperation der Charité mit dem Karolinska University Hospital werden neue Strategien für die Gesundheitsversorgung der Zukunft zählen. „Um künftig Personal zu gewinnen, auszubilden und zu halten, sind innovative Lösungen gefragt. Auch bei der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung können wir von einem Austausch und gemeinsamen Projekten profitieren“, sagt Charité-Chef Prof. Heyo K. Kroemer. Die Unterzeichnung des Memorandum of Understanding sei ein wichtiger Schritt, um den Weg für Kooperationsprogramme oder die Entwicklung telemedizinischer Betreuungsprogramme zu ebnen. Unterzeichnet wurden die Erklärungen am 17. Oktober im Rahmen des World Health Summit .

Globale Gesundheitsprobleme zusammen angehen

„Ich freue mich sehr, dass wir durch das Memorandum of Understanding die Beziehungen zum Karolinska Institutet weiter vertiefen können“, ergänzt Prof. Joachim Spranger, Dekan der Charité, der als Fakultätsleiter das Memorandum unterzeichnete. Durch den Austausch von Studierenden, Mitarbeitenden und Wissen könnten die Häuser in unterschiedlichen Bereichen voneinander lernen.  Dazu gehöre laut Spranger auch der Best-Practice-Austausch zu Forschung und Hochschulmanagement.

Weitere Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind die globale Gesundheitsforschung, die Krebsforschung, Präzisionsmedizin und Künstliche Intelligenz. Bei Forschungsprojekten wollen die Fakultäten Ressourcen, Fachwissen und Technologien gemeinsam nutzen. 

Karolinska Institutet

Das Karolinska Institutet ist eine der weltweit führenden medizinischen Universitäten und leistet den größten Einzelbeitrag zur akademischen medizinischen Forschung in Schweden. Es bietet das landesweit breiteste Ausbildungsspektrum in Medizin und Gesundheitswissenschaften. Die Nobelversammlung am Karolinska-Institut bestimmt jedes Jahr die Trägerin oder den Träger des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin.

Das Karolinska University Hospital (Universitetssjukhuset) konzentriert sich auf die Betreuung von Patientinnen und Patienten, die Ausbildung von Gesundheitspersonal und die Durchführung von Studien. Beide Einrichtungen arbeiten auf vielen Ebenen eng zusammen. Wie Forschung, Lehre und Patientenversorgung in beiden Ländern noch stärker verzahnt werden können, soll ebenfalls Gegenstand des Wissensaustauschs sein.

Schon heute kooperieren die Einrichtungen in Berlin und Stockholm in vielen Bereichen: So arbeiten beispielsweise Prof. Dr. Stefan Swartling Peterson vom Karolinska Institutet und Prof. Dr. Beate Kampmann, Wissenschaftliche Leiterin des Charité Center for Global Health, gemeinsam daran, die akademischen Einrichtungen in Subsahara-Afrika besser miteinander zu vernetzen, insbesondere im Bereich der Impfstoff-Entwicklung. Ziel des globalen Gesundheitsprojekts ist es, aus den Erfahrungen der Covid-19-Pandemie zu lernen und die von Afrika ausgehenden Initiativen zur lokalen Produktion von Impfstoffen und Medikamenten in dieser Region zu unterstützen. Auch beim EU-Projekt TEF-Health (Testing and Experimentation Facility for Health AI and Robotics) arbeiten Charité und Karolinska Institutet eng zusammen. Das in Berlin koordinierte Projekt will innovative Ansätze aus der Künstlichen Intelligenz (KI) und der Robotik im Gesundheitswesen prüfen und schneller zur Marktreife bringen. 

Das Karolinska University Hospital und die Charité betreiben ebenfalls mehrere gemeinsame Projekte, insbesondere im Bereich des Krankenhausmanagements. Diese widmen sich beispielsweise den Folgen der Covid-19-Pandemie, Konzepten für Industriepartnerschaften sowie der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Beide Einrichtungen sind Gründungsmitglieder der European University Hospital Alliance, wo sie in zahlreichen Arbeitsgruppen zusammenarbeiten, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern und die europäischen Gesundheitssysteme nachhaltiger zu gestalten.

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