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Trägergesellschaft AnevitaUbbo-Emmius-Klinik wird noch 2023 zum Gesundheitszentrum

Personalmangel, Honorararzt-Einsätze, Krankenhausreform – die Trägergesellschaft Anevita reagiert auf die Probleme der Ubbo-Emmius-Klinik Norden und wandelt das Haus in ein Gesundheitszentrum um. Das bedeutet vor allem eins: Ambulantisierung.

Ubbo-Emmius-Klinik Aurich
Kliniken Aurich-Emden-Norden
Die Ubbo-Emmius-Klinik gehört zum Klinikverbund Aurich-Emden-Norden.

Die Ubbo-Emmius-Klinik Norden wird – frühst möglich zum 1. Juli 2023 – zu einem Gesundheitszentrum. Das hat der Aufsichtsrat der Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden mbH (Anevita) nun beschlossen. Grund für die Umstellung ist vor allem andauernder Personalmangel und die starke finanzielle Belastung durch die daraus resultierenden Honorararzt-Einsätze. Abstimmungen zur Finanzierung der Klinik-Transformation laufen noch.

Geschäftsführer der Trägergesellschaft, Dirk Balster: „Die medizinische Qualität ist bei dem überwiegenden Einsatz von Honorarkräften nicht mehr kontrollierbar und deutlich rückläufig. Als Krankenhausträger haben wir dieser Entwicklung zum Schutz unserer Patienten Rechnung zu tragen.“

Man habe jedoch mit der Gründung eines Gesundheitszentrums ein Konzept erarbeitet, um die medizinische Versorgung der Region weiterhin zu gewährleisten. Aus der Umwandlung ergäben sich auch für die Belegschaft gute Perspektiven, ergänzte der Aufsichtsratsvorsitzende Olaf Meinen. Für die kommenden Wochen sind regionale Gesprächsstunden angekündigt. Die Trägergesellschaft betonte, dass sie die Belegschaft intensiv in die Transformation einbinden wolle.

Viele bisherigen Leistungen bleiben erhalten

Neben der Psychiatrie wird auch die ambulante Notfallversorgung am Standort erhalten bleiben. Hinzu kommt eine internistische Kurzliegerstation mit 25 Betten, die durch Zuweisungen von lokalen Niedergelassenen belegt werden kann. In diesen Betten werden auch weiterhin die Leistungen der Palliativmedizin sowie der Schmerztherapie erbracht.

Darüber hinaus wird angestrebt, ein ambulantes OP-Zentrum zu betreiben, in dem auch die chirurgischen Kollegen aus Emden und Aurich ihre Patienten behandeln werden. Dem resultierenden Mehrbedarf für ambulante OP-Ressourcen wird durch ein solches Zentrum Rechnung getragen.

Gleichzeitig laufen mit der AOK Niedersachsen und der AOK Rheinland/Hamburg die finalen Abstimmungen zum Modellprojekts StatAMed. Die Ubbo-Emmius-Klinik Norden wurde hier als einer von sechs bundesweiten Standorten zur Teilnahme ausgewählt. Erklärtes Projektziel ist die Verbindung von ambulanter und stationärer Behandlung.

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