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OP- und BettenschließungenVerdi eskaliert Tarifstreit mit bundesweitem Warnstreik in Kliniken

Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst geht in die heiße Phase. Am Donnerstag will Verdi auch Krankenhäuser und Rettungsdienste in der gesamten Republik bestreiken. Allein in Baden-Württemberg sollen 20 Häuser betroffen sein.

Streik
Andrii Yalanskyi/stock.adobe.com
Symbolfoto

Die Gewerkschaft Verdi ruft für Donnerstag zu einem bundesweiten Warnstreiktag in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten des Bundes und der Kommunen auf. Dies teilte die Gewerkschaft in Berlin mit. Menschen in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen müssen sich auf Einschränkungen einstellen. Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen. Dafür steht am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam die nächste Verhandlungsrunde an.

„Was die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in Psychiatrien und im Rettungsdienst jeden Tag für die Gesellschaft leisten, ist den meisten Menschen in diesem Land bewusst“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Doch die Arbeitgeber ließen diese Anerkennung vermissen. Bühler bezog dies darauf, dass die Arbeitgeber von Bund und Kommunen in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen Mitte Februar kein Angebot vorgelegt hätten. „Das Ansinnen der Arbeitgeber, eine geringe bis gar keine Lohnerhöhung zu vereinbaren, und noch dazu bei einer überlangen Laufzeit von 36 Monaten, ist eine Provokation“, so die Gewerkschafterin.

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Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Verhandelt wird für insgesamt 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Eingeschlossen sind zahlreiche Berufsgruppen, darunter neben Krankenpflegern auch Erzieher, Busfahrer oder Feuerwehrleute.

20 Kliniken in Baden-Württemberg betroffen

Allein in Baden-Württemberg werde Verdi zufolge in 20 Kliniken die Arbeit niedergelegt. Betroffen seien etwa das Klinikum Stuttgart und das Uniklinikum Mannheim. Die Gewerkschaft rechnet aufgrund der teilweise mehrtägigen Warnstreiks damit, dass es zu OP- und Bettenschließungen kommt. In allen bestreikten Krankenhäusern gebe es aber Notdienstvereinbarungen zur sicheren Versorgung der Patienten. 

„Die Beschäftigten der baden-württembergischen Kliniken arbeiten seit 19 Jahren eine halbe Stunde mehr pro Woche als ihre Kollegen in allen anderen Bundesländern“, kritisierte Jakob Becker, der Verdi-Landesfachbereichsleiter für Gesundheit und Soziales. In Baden-Württemberg will die Gewerkschaft wie in allen anderen Bundesländern auch die 38,5-Stunden-Woche erreichen.

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