
Laut der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) sehen sich die Beschäftigten der Helios Klinikum Pforzheim GmbH gezwungen trotz Corona in den Warnstreik zutreten. Grund ist, dass ihr Arbeitgeber in der laufenden Tarifauseinandersetzung abermals kein Angebot vorgelegt hat. Die Tarifverhandlungen laufen seit Anfang des Jahres. Die Gewerkschaft Verdi fordert hierbei auch eine bessere Eingruppierung der Beschäftigten.
Das Helios Klinikum Pforzheim erklärt, das Verdi den Tarifvertrag zur Eingruppierung zum 31.12.2019 gekündigt hätte. Das Helios Klinikum Pforzheim hat sodann die Verhandlungen aufgenommen. Das erste Gespräch fand Anfang März, aufgrund der Corona-Pandemie im kleineren Kreis, statt. Anfang April wurde ein erstes Angebot unterbreitet. Um zeitnah Ergebnisse zu erzielen und weitere Gespräche führen zu können, hatte Helios zudem vorgeschlagen, zunächst einer paritätisch besetzten Arbeitsgruppe den Auftrag zu Erarbeitung eines gemeinsamen Vorschlags zur Eingruppierung zu übertragen. Dieses Vorgehen hat sich bereits in anderen Kliniken bewährt. Dies wurde im Juni durch Verdi abgelehnt.
Corona erschwert die Verhandlungen
Die Corona-Pandemie hatte die Verhandlungen in diesem Jahr stark behindert. Michael Janus, Verdi-Gewerkschaftssekretär in Karlsruhe, äußert dazu: „Der Schutz der Bevölkerung war den Beschäftigten wichtig, daher haben wir die Verhandlungen zurückgestellt. Während jedoch in anderen Kliniken Corona-Sonderzahlungen geleistet werden, hält uns hier der Arbeitgeber einfach nur hin. Die Beschäftigten sind es langsam leid".
Klinikgeschäftsführer David Assmann äußert dazu in einer Stellungnahme: „Natürlich sind wir weiterhin gesprächsbereit und finden es nachvollziehbar, dass man für sein Gehalt kämpft, wundern uns jedoch über den gewählten Zeitpunkt des Warnstreiks. Pforzheim ist eine der Städte mit der höchsten Inzidenz in ganz Baden-Württemberg. Wir akzeptieren das Grundrecht zu streiken. In solch einer für alle angespannten Situation einen Warnstreik durchzuführen, halten wir für alle Beteiligten als nicht zielführend.“
Warnstreik am 18.12.2020
Verdi ruft die Beschäftigten des Helios Klinikums Pforzheim GmbH am 18. Dezember im Spätdienst zu einem Warnstreik auf. Aufgrund der angespannten Corona-Situation wird auf eine Kundgebung verzichtet, um so den aktuellen Maßnahmen zum Schutz von Leben und vor Überlastung des Gesundheitswesens Rechnung zu tragen. Trotz alledem wollen die Beschäftigten in einem stillen Protest auf ihre Situation aufmerksam machen. Hierzu werden gegen 16:30 Uhr die Botschaften und Bilder der Beschäftigten am Klinikum präsentiert.
Die Tarifverhandlungen für eine neue Eingruppierungssystematik begannen, laut Verdi, nach langer Hinhaltetaktik im März 2020 und werden mit der seit November ebenfalls anstehenden Lohnrunde zusammen verhandelt. Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Aufwertung aller Berufe am Klinikum über eine neue Eingruppierungssystematik und Gehaltserhöhungen im Gesamtumfang von neun Prozent. Der Arbeitgeber kündigte an, erst Mitte Januar 2021 ein Angebot vorlegen zu wollen. Klinikgeschäftsführer Assman erklärt: "Unser Ziel ist es, gemeinsam zu einem tragfähigen Tarifabschluss zu kommen“.





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