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SchutzschirmverfahrenVerkauf? Fusion? Die Imland-Sanierer haben mehrere Optionen

Im Ringen um die Imland Kliniken wird jetzt mit drei Kaufinteressenten verhandelt. Aber es gibt noch andere Optionen. Viel diskutiert wird etwa eine Fusion mit dem Städtischen Krankenhaus Kiel.

Für die insolventen Imland Kliniken in Schleswig-Holstein gibt es offenbar zahlreiche potenzielle Käufer. Das Interesse an der Imland gGmbH mit Sitz in Rendsburg, die dem Landkreis Rendsburg-Eckernförde gehört, sei sehr groß, sagte Dr. Rainer Eckert im Gespräch mit kma. Mit drei der Kandidaten, die zunächst ein unverbindliches erstes Angebot abgegeben haben, gehe man jetzt in die nächste Phase.

Eckert ist Gründungspartner der auf das Insolvenzrecht spezialisierten Kanzlei Eckert Rechtsanwälte und derzeit Generalhandlungsbevollmächtigter bei Imland. Das Unternehmen mit seinen Standorten in Rendsburg und Eckernförde arbeitet in einem Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung seit dem 9. Dezember 2022 an einer Zukunftsstrategie. Die drei ausgewählten Kaufinteressenten, zu denen auch private Investoren zählen, erhalten jetzt detaillierte Einblicke in das Unternehmen.

Unterstützung für Fusion mit Städtischem Krankenhaus Kiel

Zu dem Trio gehört unter anderem das Städtische Krankenhaus Kiel (SKK). Der Schwerpunktversorger mit 605 Betten, der zu 100 Prozent von der Landeshauptstadt getragen wird, ist außerdem auch für eine Fusion mit den Imland Kliniken im Gespräch. Beide Häuser arbeiten bereits im 6K Klinikverbund Schleswig-Holstein zusammen, dem noch vier weitere Kliniken angehören.

Die Fusions-Lösung, für die sich die Stadt und der Landkreis zusammentun würden, hat offenbar nicht nur im von Rendsburg rund 40 Kilometer entfernten Kieler Rathaus zahlreiche Fürsprecher. Auch der Hauptausschuss des Kreistages hat bereits erklärt, er strebe diese Option an. „Jede Variante, bei der es gelingt, die Kliniken in kommunaler Trägerschaft zu halten, hätte eine große Strahlkraft für andere Häuser“, sagt Eckert, zeige sie doch, dass eine Sanierung im Schutzschirmverfahren nicht zwangsläufig in eine Privatisierung führe.

Das Positive ist, dass wir in diesem Fall so viele Optionen haben.

Parallel zu den Verhandlungen mit möglichen Käufern und den Fusionsüberlegungen arbeitet Imland mit der Beratungsgesellschaft Curacon weiter an einem eigenen Sanierungskonzept. Dessen Details sollen an diesem Freitag (17. Februar) den Beschäftigten vorgestellt werden, am Montag steht das Thema einmal mehr auf der Tagesordnung des Kreistags. Denkbar ist auch, dass die zwei seit langem unrentablen Häuser zunächst durch den Landkreis saniert werden und anschließend mit dem SKK fusionieren.

Entscheidung fällt nicht vor Ende März

„Das Positive ist, dass wir in diesem Fall so viele Optionen haben“, betont Eckert. Das versachliche die Diskussion. In einem transparenten und fairen Verfahren gehe es darum, das für die Kliniken beste Angebot auszuwählen und ein nachhaltiges und wirtschaftlich tragfähiges Konzept zu erarbeiten. Mit einer Entscheidung rechnet Eckert nicht vor Ende März, spätestens jedoch Ende April.

Grundsätzlich geht es auch immer um die Frage, welche Rolle die Imland-Standorte in der künftigen Krankenhausplanung in Schleswig-Holstein spielen können und wie sich die auf Bundesebene geplante Krankenhausreform auswirkt. Sollte in dem Zusammenhang eine Bündelung der Leistungen in Rendsburg nötig werden, könnte das kleinere Haus in Eckernförde vor dem Aus stehen.

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