
Im Rahmen ihres Eigenverwaltungsverfahrens zeigt sich mittlerweile, wie die Sanierung der insolventen Pleißental-Klinik gelingen soll. Die knapp 500 Beschäftigten erfuhren von Geschäftsführer Uwe Hantzsch unter anderem, dass sich das Haus im sächsischen Werdau (westlich von Zwickau) zur Neuaufstellung unter anderem von der Pädiatrie trennen wird. Die Klinik, die dem Landkreis Zwickau gehört, hatte Mitte Juni ein Schutzschirmverfahren eingeleitet, um ihre Finanzen neu zu ordnen.
Das künftige Konzept hat die Klinikleitung mit Experten der Kanzlei Mulansky & Kollegen und von Consus Part of Accenture erarbeitet. Die ermittelten Maßnahmen sollen nun „schrittweise und in enger Abstimmung mit allen Beteiligten umgesetzt werden“, teilt die Klinik mit. „Unser wichtigstes Ziel war es, die Krankenhausversorgung in der Region in und um Werdau langfristig sicherzustellen“, betont Geschäftsführer Hantzsch. Der Landkreis unterstütze den eingeschlagenen Sanierungskurs und habe sich eindeutig zu dem Standort bekannt.
Pädiatrie schließt zum 1. Januar 2026
Mit der Absicht, für die Zukunft den kostendeckenden Betrieb der Klinik zu ermöglichen, sei es gelungen, „ein umfassendes medizinisches Angebot langfristig zu sichern“, heißt es aus Werdau. Die Pädiatrie allerdings werde zum 1. Januar 2026 schließen. Das sei erforderlich, da im laufenden Jahr ein wesentlicher Teil der Finanzierung von pädiatrischen Abteilungen weggefallen sei und damit die Aufrechterhaltung nicht mehr möglich sei. Zudem sei aufgrund der geringen Fallzahl davon auszugehen, „dass die erforderlichen Mindestvorhaltezahlen spätestens in 2027 nicht mehr erreicht werden“.
Bereits heute bestehe keine Versorgungslücke, da das Heinrich-Braun-Klinikum in Zwickau sowie das Rudolf Virchow Klinikum in Glauchau die Versorgung übernehmen könnten, betonen die Verantwortlichen. Das Pflegepersonal der Pädiatriestation werde künftig auf der Neugeborenenstation in der Pleißental-Klinik eingesetzt. Für das ärztliche Personal (rund zehn Vollzeitstellen) werde ein Sozialplan verhandelt. Die Geburtshilfe bleibe von der Entscheidung unberührt.
Ein weiterer Fokus der Sanierung liege grundsätzlich darauf, die in Werdau vorhandenen Ressourcen künftig besser auszulasten, so die Klinik weiter. Dazu werde unter anderem ein geriatrischer Schwerpunkt auf- und die palliativmedizinische Versorgung ausgebaut. Darüber hinaus sollen Kosten reduziert und zusätzliche Einnahmen gewonnen werden – etwa durch den effizienteren Personaleinsatz in verschiedenen Funktionsbereichen und die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung der bislang kostenlosen Besucherparkplätze.






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