
Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention hat eine neue Hausherrin: Am 8. November hat Judith Gerlach die politische Leitung übernommen. Die 37-jährige Juristin folgt damit auf Klaus Holetschek, der seit wenigen Wochen Chef der CSU-Landtagsfraktion ist. Bislang war Gerlach Digitalministerin im Kabinett von Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Diesen Posten hat jetzt Fabian Mehring von den Freien Wählern übernommen.
Die zweifache Mutter Gerlach ist in Würzburg geboren und hat an der dortigen Julius-Maximilians-Universität Rechtswissenschaften studiert. Ihre zweite juristische Staatsprüfung hat sie 2013 abgelegt, die Zulassung als Rechtsanwältin erhielt sie im Juni 2013. Diese Zulassung ruht, seitdem Gerlach im November 2018 Staatsministerin für Digitales wurde.
Die Medizin – und damit wir Menschen – profitieren stark von innovativen digitalen Entwicklungen.
„Nachdem ich in den letzten fünf Jahren Pionierarbeit beim deutschlandweit ersten Digitalministerium geleistet habe, darf ich nun ein Thema verantworten, das für jeden von uns von entscheidender Bedeutung ist: die Gesundheit“, sagte Gerlach nach ihrer Vereidigung für die neue Aufgabe. Es sei ihr „ein Herzensanliegen, die Beschäftigten im Gesundheitswesen und in der Pflege zu unterstützen“. Einen Schwerpunkt wolle sie zudem auf den Einsatz des technologischen Fortschritts legen, „denn die Medizin – und damit wir Menschen – profitieren stark von innovativen digitalen Entwicklungen“.
Damit knüpfe sie an ihr bisheriges Tätigkeitsfeld an, betonte Gerlach. Die neue Gesundheitsministerin ist seit 2002 Mitglied der CSU und der Jungen Union. Seit dem 7. Oktober 2013 gehört sie dem Bayerischen Landtag an.
Vor Streitereien schreckt sie nicht zurück
Gerlach stammt aus einer Politiker-Familie. Ihr Großvater war der langjährige CSU-Bundestagsabgeordnete Paul Gerlach, ihr Vater war im Stadtrat. Auch zwei ihrer drei Geschwister engagieren sich. „Ich habe das schon ein bisschen in die Wiege gelegt bekommen“, sagte Gerlach 2013 zu den Weichenstellungen in ihrer Familie.
In der CSU wird ihre Arbeit als Digitalministerin durchaus positiv gesehen. Sie habe sich gut entwickelt, heißt es etwa. Letztlich sei sie eines der größten Talente im Landtag. Zugute gehalten wird ihr dabei insbesondere, dass ihr Haus praktisch ohne direkte Kompetenzen oder einen nennenswerten Etat auskommen musste. Sozusagen als Denkwerkstatt, die den anderen Ministerien Ideen liefern sollte, wie die Digitalisierung vorangetrieben werden kann.
Dabei zeigte Gerlach auch, dass sie vor Streitereien nicht zurückschreckt. Ein Disput mit Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger führte gar zur Einberufung des Koalitionsausschusses, um die Wogen zu glätten. In ihrer Freizeit gehe sie gerne wandern und joggen, schreibt sie auf ihrer Homepage: „Ich laufe so oft ich die Möglichkeit habe, das macht den Kopf frei! Und ich singe gerne, vor allem gemeinsam mit anderen.“





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