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Hütte-NachfolgeNiklas Cruse übernimmt am Klinikum Lippe

Nach der Trennung von Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte hat das Klinikum Lippe Dr. Niklas Cruse übergangsweise als Nachfolger verpflichtet. Der HMG-Manager ist derzeit im Krankenhaus Jülich im Einsatz und wechselt zum 16. März.

Dr. Niklas Cruse
Privat
Dr. Niklas Cruse wird Geschäftsführer am Klinikum Lippe.

In Detmold steht fest, wer nach der Trennung von Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte an die Spitze des Klinikums Lippe rücken wird. Zum 16. März werde Dr. Niklas Cruse als Interimgeschäftsführer antreten, teilt der Landkreis Lippe mit. Cruse, der im Auftrag der Hospital Management Group (HMG) nach Detmold geht, ist derzeit Geschäftsführer des nach der Insolvenz mittlerweile kommunalen Krankenhauses Jülich. Dort war er im September 2023 angetreten.

Cruse habe bereits an verschiedenen Klinikstandorten in Deutschland bewiesen, „dass er ein Fachmann ist, der große Herausforderungen anpacken und lösen kann“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann, gleichzeitig Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Gesundheit Lippe GmbH: „Genau das braucht unser Klinikum Lippe.“ Neben dem Versorger wird Cruse auch Geschäftsführer der Kreissenioreneinrichtungen und der anderen Tochtergesellschaften der Gesundheit Lippe. Sein Engagement laufe interimsweise, bis die Gesellschafterversammlung über einen dauerhaften Geschäftsführer entschieden habe, so der Kreis.

Rückkehr in die Heimat

Der 51-jährige Cruse kehrt mit dem Wechsel in seine Heimat zurück. Er ist in Bielefeld aufgewachsen und zur Schule gegangen. Krankenhäuser leitet er seit mehr als 20 Jahren. Nach dem Abitur in Bielefeld und dem Zivildienst in der Neurologie eines Bielefelder Krankenhauses studierte er Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Krankenhausmanagement in Bayreuth und Montpellier/Frankreich. Seine Diplomarbeit und seine Promotion verfasste er im Bereich Krankenhausmanagement mit jeweils empirischem Schwerpunkt im Bielefelder Krankenhausmarkt.

Anschließend war er zunächst für zwei Jahre Assistent der Geschäftsführung bei Bertelsmann und in der Folge für vier Jahre als Referent beim AOK Bundesverband im Referat Krankenhäuser tätig. Darüber hinaus führte er 15 Jahre als verantwortlicher Geschäftsführer verschiedene Helios-Kliniken – unter anderem in Oberhausen, Niederberg, Siegburg, Lengerich, Bochum und das Universitätsklinikum Wuppertal. Nach seiner Tätigkeit an einem freigemeinnützigen Krankenhaus in Damme wechselte er 2021 zur HMG und leitete unter anderem das Nierentransplantationszentrum Krankenhaus Hann. Münden.

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Sein neues Amt in Detmold bezeichnet Cruse selbst als „spannende Aufgabe“. Der Trennung von Johannes Hütte, der – wie berichtet – zum 1. April als kaufmännischer Direktor in den Vorstand der Universitätsmedizin Essen wechseln wird, war dort eine längere Debatte um den Klinikchef vorausgegangen. Er war in dem kommunalen Haus seit 2016 im Amt, hatte zuletzt jedoch keine breite politische Unterstützung mehr.

Er kennt den Menschenschlag der Ostwestfalen sowie der Lipperinnen und Lipper.

Landrat Lehmann hatte im Dezember 2024 erklärt, er bedauere die Trennungsentscheidung und halte sie „für grundfalsch“. Nach „der offensichtlich weitgehend im Alleingang vorgetragenen Abberufungsforderung der beiden Parteichefs Brakhage (CDU) und Freiberger (SPD)“ habe er sich jedoch zum Handeln gezwungen gesehen. Um weiteren Schaden vom Klinikum und von Hütte abzuwenden, habe sich die Gesellschafterversammlung mehrheitlich einvernehmlich für eine Trennung von Hütte ausgesprochen, hieß es damals.

In Cruse glauben die Verantwortlichen nun, den passenden Nachfolger gefunden zu haben. Er stamme aus der Region und kenne „den Menschenschlag der Ostwestfalen sowie der Lipperinnen und Lipper“, betont der Landrat. Außerdem pflege Cruse „einen kooperativen, kommunikativen Führungsstil“. Ihm sei es wichtig, „die Mitarbeiter in die Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen und mir ausreichend Zeit zu nehmen, nicht nur Problemstellungen, sondern auch die im Team gefundenen Lösungen zu erklären und zu kommunizieren“, betont Cruse. Dadurch, ist Lehmann überzeugt, erreiche der neue Chef im Klinikum eine hohe Akzeptanz, selbst dann, wenn er unpopuläre Entscheidungen treffen und umsetzen müsse.

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