
Im Berufsförderungswerk Bad Wildbad mit der Heinrich-Sommer-Klinik bereiten sich Menschen, die sich krankheits- und unfallbedingt in ihrem Leben neu orientieren müssen, auf ihre berufliche und private Zukunft vor. Kürzlich hat das Berufsförderungswerk einen bedeutenden Schritt in Richtung Digitalisierung unternommen, indem es den Reinigungsroboter Marvin von Wetrok in den täglichen Betrieb integriert hat. Ingrid Kollmer, Leiterin der Hauswirtschaft, und ihr Team sind begeistert von den Vorteilen und Erfahrungen mit dem neuen technischen Helfer.
Die Entscheidung zur Einführung des Robomatic Marvin wurde im Zuge der Digitalisierung und des geplanten Klinikneubaus getroffen. Die Digitalisierung wurde aus drei wesentlichen Gründen vorangetrieben: Der Reinigungsstandard sollte auf einem hohen Niveau bleiben, die körperliche Belastung der alternden Belegschaft reduziert und die Mitarbeitenden auf die Modernisierung vorbereitet werden.
Diese Ziele verfolgte die Klinik mit der Einführung von Marvin
Erhaltung hoher Reinigungsstandards: In einer medizinischen Institution wie der Heinrich-Sommer-Klinik ist die gründliche Reinigung unerlässlich, um die Ausbreitung von Bakterien und Keimen zu verhindern und die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten. Die modernen Technologien, die in Marvin integriert sind, ermöglichen eine Sauberkeit, die manuell kaum noch zu erreichen sind.
Reduzierung der körperlichen Belastung: Viele der langjährigen Mitarbeitenden stehen kurz vor dem Ruhestand. Die körperliche Anstrengung der täglichen Bodenreinigung, insbesondere in einem großen Gebäudekomplex, kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Durch den Einsatz des Reinigungsroboters wird das Personal erheblich entlastet und kann sich auf weniger körperlich belastende Aufgaben konzentrieren.
Vorbereitung auf die Digitalisierung: Die Digitalisierung ist ein zentrales Thema im geplanten Neubau der Klinik. Die Implementierung moderner Technologien soll den Mitarbeitenden die Angst vor der Modernisierung nehmen und die Vorteile neuer technischer Hilfsmittel aufzeigen. Der Einsatz eines Reinigungsroboters ist ein erster Schritt in diese Richtung und dient als Vorbild für die mögliche Integration weiterer Technologien in anderen Bereichen der Klinik.
Positive Zeit- und Kosteneffekte
Der Reinigungsroboter Marvin wurde im September 2023 im Berufsförderungswerk Bad Wildbad eingeführt und übernimmt seither die Bodenreinigung im gesamten Haus, ausgenommen Teppiche. Insgesamt reinigt er wesentliche Anteile einer Reinigungsfläche von ca. 5400 Quadratmetern die verschiedenen Bodenbeläge wie Fliesen, PVC, Linoleum, Sicherheitsfliesen im Schwimmbadbereich und Parkett in der Turnhalle umfasst. Vor der Einführung von Marvin wurde die Reinigung manuell mit dem Mopp durchgeführt, was eine erhebliche Belastung für die Mitarbeitenden darstellte.
Diese manuelle Reinigung war zeitaufwendig und ermüdend, insbesondere auf den großen Flächen der Klinik. Mit der Implementierung von Robomatic Marvin konnten nun die Aufgaben automatisiert werden, was zu erkennbaren Zeit- und Kosteneinsparungen führte. Der Einsatz des Roboters spart bis zu vier Stunden Reinigungszeit pro Tag und reduziert die körperliche Belastung des Personals sehr. Diese Zeitersparnis ermöglicht es dem Personal, sich stärker auf andere wichtige Aufgaben, zum Beispiel das Herrichten der Zimmer bei Patientenwechsel zu konzentrieren. Damit wird die Effizienz des gesamten Reinigungsteams gesteigert.
Durch die sinnvolle Nutzung von Reinigungsmitteln und Wasser, die Marvins integriertes Dosiersystem ermöglicht, konnten auch die Kosten gesenkt werden. Der sparsame Einsatz von Ressourcen ist nicht nur ökologisch vorteilhaft, sondern reduziert die Ausgaben für Reinigungsmittel signifikant. Die Investition in den Reinigungsroboter hat sich somit nicht nur durch die Zeitersparnis, sondern auch durch die Kosteneinsparung ausgezahlt.
Ergonomie und Gesundheitsschutz
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des Roboterbetriebs ist die verbesserte Ergonomie und der Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden. Die manuelle Reinigung mit dem Mopp war nicht nur zeitaufwändig, sondern belastete den Rücken und den gesamten Körper sehr. Besonders die Reinigung des Eingangsbereichs im Winter verursachte eine hohe Arbeitslast, da der Verschmutzungsgrad und damit die Reinigungsintervalle viel höher sind. Hinzu kam das ständige Öffnen der Schiebetür, wodurch sich die verschwitzten Mitarbeitenden in der kalten Zugluft häufig erkälteten.
Durch den Einsatz von Robomatic Marvin wurden diese Belastungen massgebend reduziert. Nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden wurde verbessert, sondern auch die Arbeitszufriedenheit ist gestiegen. Dies hat auch zu einer positiven Wahrnehmung der Digitalisierung und der neuen Technologien geführt.
Besondere Herausforderungen
In einer Klinik herrscht viel Betrieb. Patienten, Mitarbeitende und Besuchende bewegen sich ständig auf den Fluren. Robomatic Marvin musste zeigen, dass er in der Lage ist, um Menschen herum zu navigieren und sich in belebten Bereichen zurechtzufinden. Die Tests haben gezeigt, dass Marvin zuverlässig anhält oder ausweicht, wenn jemand vor ihm stehen bleibt. Dies hat dazu beigetragen, dass der Roboter im Alltag als Unterstützung und nicht als Störung empfunden wird.
Die Reinigung in den Wintermonaten stellte ebenfalls eine besondere Herausforderung für die Reinigung der Böden dar, vor allem die Feuchtigkeit und das Streusalz, die im Winter von draussen in den Eingangsbereich hereingetragen werden. Marvin fährt nun diesen Bereich täglich ab und sorgt dafür, dass die Böden sauber bleiben. Auch die Gummiabriebe der Rollstühle, die auf den Böden unschöne Spuren hinterlassen, werden vom Roboter ohne weiteres entfernt.
Positives Feedback von Personal und Patienten
Insgesamt reagierten die Mitarbeitenden sehr gut auf Marvin. Anfangs gab es Bedenken und Unsicherheiten, wie mit dem neuen Roboter umzugehen ist. Doch durch die Schulung und den täglichen Umgang mit Marvin haben sich diese Bedenken schnell gelegt. Dies zeigt, dass die Digitalisierung nicht nur die Arbeitsabläufe verbessert, sondern auch die persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden fördert.
Auch die Patienten reagieren positiv auf Marvin. Viele sehen den Roboter als eine Art Spielzeug und haben Freude daran, ihn zu beobachten oder sogar zu grüssen. Dies trägt zu einer freundlichen und aufgelockerten Atmosphäre in der Klink bei und zeigt, dass Technologie auch menschliche Interaktionen positiv beeinflussen kann.
Zukunftsaussichten und Empfehlungen
Die positive Erfahrung mit Marvin haben das Berufsförderungswerk Bad Wildbad dazu veranlasst, über die Anschaffung weiterer Roboter nachzudenken. Besonders im Hinblick auf den geplanten Klinikneubau und die damit verbundene Verdopplung der zu reinigenden Flächen tragen zu diesem Gedanken bei.
Ingrid Kollmer empfiehlt den Einsatz von Reinigungsrobotern wie Marvin insbesondere für große Flächen in Industriebetrieben, Einkaufszentren, Krankenhäusern und Einrichtungen im Pflegebereich. Die gründliche Reinigung und die damit verbundene Zeit- und Kosteneinsparungen machen Roboter zu einer sinnvollen Investition. Besonders im Care-Bereich, wo Hygiene und Sauberkeit oberste Priorität haben, ist der Einsatz eines Reinigungsroboters sehr zu empfehlen. Zudem wurde auch die interne Wahrnehmung der Hauswirtschaft positiv beeinflusst. So kann die Integration von Robotern sowohl den Arbeitsalltag erleichtern als auch die Qualität der Reinigung sowie die Personalzufriedenheit steigern.
Die erfolgreiche Implementierung eines Roboters hat gezeigt, dass moderne Technologien den Arbeitsalltag vereinfachen. Dies hat das Berufsförderungswerk Bad Wildbad ermutigt, auch in anderen Bereichen über die Integration von Technologien nachzudenken. Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, Arbeitsprozesse zu optimieren und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
So funktionierte die Implementierung
Die Wetrok hat Robomatic Marvin dem Berufsförderungswerk Bad Wildbad vorgeführt. Es gab aber keine klassische Testphase, da ein Testzeitraum von drei bis vier Tagen nicht gereicht hätte. Der Roboter wurde direkt in den täglichen Betrieb aufgenommen. In der Klinik befinden sich rund 70 querschnittgelähmte Patienten und Patientinnen, überwiegend im Rollstuhl. Daher war es wichtig, dass Marvin als Unterstützung und nicht als Störung empfunden wird. Der Roboter bewährte sich in dieser Umgebung und konnte problemlos in den Alltag integriert werden.
Die Einführung eines neuen technischen Geräts erfordert eine umfassende Schulung des Personals. Die Mitarbeitenden des Berufsförderungswerks haben äußerst optimistisch und offen auf die neue Technologie reagiert. Eine Mitarbeiterin, Frau Galinec, hat sich zur Marvin-Spezialistin entwickelt, obwohl sie zuvor keine Erfahrung mit Robotern hatte. Diese Schulung und der positive Umgang mit der neuen Technologie haben das Selbstvertrauen der Mitarbeitenden gestärkt und zu einer angenehmen Personalentwicklung geführt.





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