
Extreme Hitze und Flüssigkeitsmangel wird zunehmend zu einem Problem für die Bevölkerung. Laut einer aktuellen Analyse des Statischen Bundesamtes kommt es in sehr heißen Sommern zu überdurchschnittlich vielen hitzebedingten Krankenhausbehandlungen.
Die Statistiker ermittelten im Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2021 knapp 1500 Krankenhausbehandlungen jährlich. Obwohl Hitze als direkte Todesursache nur für durchschnittlich 19 Todesfälle pro Jahr verantwortlich ist, lassen sehr hohe Temperaturen die Sterblichkeit jedoch insgesamt steigen. Der Grund dafür ist in vielen Fällen die Kombination aus Hitze und Vorerkrankungen, die das Sterberisiko erhöht.
Starker Anstieg bei Hitzeperioden
Zu überdurchschnittlich vielen hitzebedingten Krankenhausbehandlungen und Todesfällen kommt es hierzulande häufig in Jahren mit vielen sogenannten Hitzetagen mit Temperaturen von 30 Grad Celsius oder mehr. So lag die Zahl der im Krankenhaus behandelten Schäden durch Hitze und Sonnenlicht beispielsweise im Jahr 2015 mit gut 2300 Fällen 55 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2021.

Im selben Jahr waren 60 Todesfälle auf Hitze oder Sonnenlicht zurückzuführen – mehr als dreimal so viele wie im Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2021. 2015 war ein Jahr mit vergleichsweise vielen Hitzetagen in Deutschland: Durchschnittlich 17,6 solcher Tage zählte der Deutsche Wetterdienst. Die meisten Krankenhausbehandlungen (2600) und vergleichsweise viele Todesfälle (41) aufgrund von Hitze oder Sonnenlicht gab es 2003 – ebenfalls ein Jahr mit vielen Hitzetagen in Deutschland (19,0).
Behandlungen wegen Flüssigkeitsmangel haben sich verdoppelt
Bei hohen Temperaturen besteht ein höheres Risiko für Flüssigkeitsmangel. Vor allem für ältere Menschen ist der sogenannte Volumenmangel immer häufiger die Ursache für Krankenhausaufenthalte und Todesfälle. Unter Volumenmangel versteht man Austrocknung infolge von unzureichender Flüssigkeitsaufnahme oder erhöhtem Flüssigkeitsverlust. Die Krankenhausbehandlungen wegen Flüssigkeitsmangels haben sich innerhalb von 20 Jahren mehr als verdoppelt (plus 112 Prozent): Während 2001 gut 50 700 Patientinnen und Patienten aufgrund dieser Diagnose stationär behandelt wurden, waren es 2021 gut 107 500.
Bei den Todesfällen aufgrund von Volumenmangel zeigt sich ein noch deutlicherer Anstieg: Im Jahr 2021 gab es mit gut 3500 Todesfällen mehr als siebenmal so viele Todesfälle wie 20 Jahre zuvor. Da insbesondere ältere Menschen, deren Zahl in den vergangenen 20 Jahren zugenommen hat, von Flüssigkeitsmangel betroffen sind, ist der Anstieg der Krankenhausbehandlungen und Todesfälle mit dieser Diagnose teilweise auch altersbedingt.




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