Die Untersuchung legt nach Klinikangaben erstmals für das Gesundheitswesen in Deutschland fundierte Ergebnisse über die Qualität von Pankreas-Operationen vor. Die Beobachtungen gingen demnach ein Jahr über den Krankenhausaufenthalt der Patienten hinaus und nahmen die Sterblichkeit in den Blick. Fazit: Komplexe Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse sollten nur noch an Kliniken mit ausreichenden Fallzahlen, Erfahrung und Ausstattung erfolgen.
Die Autoren der Studie werteten die Operationsverläufe von etwa 10.000 AOK-Patienten in 683 Krankenhäusern aus. Sie untersuchten die Zahl der Verstorbenen in Abhängigkeit von der Zahl der Pankreas-Eingriffe, die am jeweiligen Haus vorgenommen wurden. Ergebnis: Je höher die Fallzahl in einer Klinik lag, desto besser fielen die erzielten Ergebnisse aus. Das heißt, die Sterblichkeit lag weit unter der anderer Häuser mit weniger Erfahrung.
"Zentren sind da im Vorteil"
"Übung macht tatsächlich den Meister", sagt Guido Alsfasser, Facharzt für Chirurgie an der Universitätsmedizin Rostock, der die Studie mit betreut hat. An routinierten medizinischen Einrichtungen operierten nicht nur die Ärzte gut, sondern das komplette Umfeld stimme: "Der Patient wird zum Beispiel intensivmedizinisch begleitet und es gibt ein funktionierendes Komplikationsmanagement für den Fall, dass es zu einem Problem kommt. Viele solcher Faktoren sind nicht an allen Kliniken gegeben. Zentren sind da im Vorteil."
2006 hat der Gemeinsame Bundesauschuss (GBA) bestimmt, dass jede Klinik zehn Eingriffe am Pankreas pro Jahr vorweisen muss. Doch nur 51 Prozent aller Häuser, die Bauchspeicheldrüsen-Operationen erbringen, erfüllten diese festgelegte Mindestfallzahl heute, heißt es in der Mitteilung der Uniklinik. Damit sei die gewünschte Qualitätssicherung nicht gewährleistet.


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