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Universitätsklinikum KölnGefäßmodelle aus 3D-Drucker erleichtern OP-Planung

Am Universitätsklinikum Köln ist ein neuer 3D-Drucker im Einsatz. Das Gerät soll die Vorbereitung von gefäßchirurgischen Eingriffen verbessern.

Prof. Dr. Bernhard Dorweiler 3D-Drucker
Klaus Schmidt/Universitätsklinikum Köln
Entwicklungsingenieur Robin Bayer und Prof. Dr. Bernhard Dorweiler (v.l.) mit dem neuen 3D-Drucker.

Ein neuer 3D-Drucker, der an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät in Forschung, Lehre und der Patientenversorgung eingesetzt wird, ermöglicht eine innovative OP-Planung in der Gefäßchirurgie: Mit den Datensätzen aus der Computertomographie (CT) oder der Magnetresonanztomographie (MRT) können dreidimensionale anatomische Modelle in Originalgröße gedruckt werden, die von den Medizinern von allen Seiten betrachtet und untersucht werden können.

Der 3D-Drucker ist Kernstück des 3D-Labors der zentralen wissenschaftlichen Werkstatt der Medizinischen Fakultät. „Dieser Drucker kann sowohl im Multi-Komponenten- als auch Multicolor-Modus arbeiten. Dies bedeutet, dass beispielsweise feste und flexible Anteile am selben Modell gedruckt und auch in unterschiedlichen Farben dargestellt werden können“, erklärt Prof. Dr. Bernhard Dorweiler, Direktor der Klinik und Poliklinik für Gefäßchirurgie – Vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie der Uniklinik Köln.

Navigationssystem für die Gefäßchirurgie

„Beispielsweise lassen sich jetzt patientenindividuelle Gefäßmodelle erstellen. An ihnen kann das Flussverhalten des Blutes bei lebensbedrohlichen Gefäßerkrankungen wie der Aortendissektion (eine akute Aufspaltung – Dissektion – der Wandschichten der Aorta) simuliert und untersucht werden“, so Prof. Dr. Dorweiler weiter.

Das Geräte diene als eine Art Navigationssystem für die Gefäßchirurgie und ermögliche ein schnelles und zielsicheres arbeiten. Darüber hinaus gebe es aber auch andere Anwendungsmöglichkeiten. „Auch andere Disziplinen wie beispielsweise die Unfallchirurgie, die Kiefer-Gesichtschirurgie oder auch die Anatomie können von diesen neuen Möglichkeiten profitieren. Wir können unsere Studierenden und Assistenzärzte mit dem 3D-Druck praxisnah an eine wichtige Technologie der digitalen Transformation heranführen und darüber hinaus bestimmte Eingriffe zunächst am Modell üben lassen“, ergänzt Prof. Dr. Dorweiler.

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