
Siemens will seine Medizintechnik-Sparte in Frankfurt an die Börse bringen und nicht in den New York. Betriebsrat und IG Metall reagierten erleichtert.
Der Aufsichtsrat beschloss am Mittwoch, den Börsengang für die erste Jahreshälfte 2018 in Frankfurt vorzubereiten. Dafür werde die Siemens Healthineers AG gegründet. Die Vorbereitungen für den Börsengang lägen voll im Plan, Strategie und Management-Team stünden.
Siemens Healthcare-Betriebsratschefin Dorothea Simon sagte: «Diese Entscheidung ist eine gute Nachricht für die rund 12 000 Beschäftigten von Healthineers in Deutschland.» Ihr Unternehmen bekomme neues Kapital und hervorragende Aussichten auf einem schnell wachsenden Zukunftsmarkt. Mitbestimmung, Tarif- und Arbeitsbedingungen blieben erhalten.
Gute Aussichten auf einem schnell wachsenden Markt
Aufsichtsratsmitglied Reinhard Hahn betonte: «An der Wall Street wäre die Mitbestimmung auf Unternehmensebene gekippt worden.» Der Börsengang der Medizinsparte zeige, dass sich wirtschaftliche Weichenstellungen und die Interessen der Beschäftigten «durchaus unter einen Hut bringen lassen - wenn das Management offen für einen konstruktiven Austausch ist», sagte der Gewerkschafter mit Blick auf den Streit über den Abbau von 6900 Stellen in der Kraftwerkssparte.
Analysten schätzen den Wert der Sparte auf 40 Milliarden Euro und sehen gute Chancen für eine Aufnahme in den Leitindex Dax. Die Sparte erwirtschaft mit weltweit 47 000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 14 Milliarden Euro, den größten Teil davon in den USA.





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