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Deutscher FachkräftepreisDieser Flex-Pool schafft es ganz oben aufs Treppchen

Für seinen Flex-Pool ist das Ortenau Klinikum mit dem Deutschen Fachkräftepreis ausgezeichnet worden. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil lobte den Ansatz als einen der „Leuchttürme für das ganze Land“.

Ortenau Klinikum Deutscher Fachkräftepreis 2024
J. Konrad Schmidt/BMAS
Ausgezeichnet: Pflegevorständin Kathleen Messer (2.v.r.) und Flex-Pool-Leitung Nicole Laug (2.v.l.) freuen sich über den Fachkräftepreis. Minister Hubertus Heil und Jury-Mitglied Greta Silver gratulieren.

Die Reise nach Berlin hat sich für die Delegation des Ortenau Klinikums definitiv gelohnt: In der Hauptstadt nahmen Pflegevorständin Kathleen Messer und Nicole Lang vom Leitungsteam des Flex-Pools den Deutschen Fachkräftepreis der Bundesregierung entgegen. Die Offenburger wurden in der Kategorie „Erwerbspotenziale“ für ihr Konzept ausgezeichnet, das unterschiedliche Arbeitszeitmodelle in der Pflege ermöglicht – ein „Dienstplan für Pflegende, der zum Privatleben passt“, schreibt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales zu der Juryentscheidung. In der Kategorie setzte sich der Klinikverbund gegen zwei weitere nominierte Wettbewerber durch.

Das Modell biete neue Möglichkeiten der Arbeitszeitgestaltung und erhöhe so die Attraktivität des Pflegeberufs und die Arbeitszufriedenheit, heißt es weiter. Um den Mitarbeitenden einen verlässlichen Dienstplan und eine ebenso verlässliche Freizeitplanung zu ermöglichen, biete das Klinikum einen Flex-Pool an, mit dem Pflegende ihren Dienstplan selbst erstellen und an ihre private Situation anpassen können.

Dieser decke auch langfristige Krankheitsausfälle sowie Bereitschaftsdienste für kurzfristige Einsätze ab. So werde vermieden, dass Mitarbeitende aus der Freizeit in den Dienst gerufen werden müssten. Im Gegenzug wird dem Klinikum zufolge „eine gewisse Flexibilität hinsichtlich des Einsatzgebietes erwartet“.

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Zudem biete das Klinikum verschiedene Arbeitszeitmodelle an, beispielsweise 80/100, ein Modell mit 80 Prozent Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, oder das „Modell 66“ – zwei Monate arbeiten, dann einen Monat frei – für Mitarbeitende, die längere Reisen planen, schreibt das Ministerium weiter. Der Flex-Pool passe sich auch der Lebenswirklichkeit junger Eltern an, die ihre Arbeitszeiten entsprechend der Kinderbetreuung legen können.

Als Arbeitgeber sind wir wesentlich flexibler geworden.

„Der Deutsche Fachkräftepreis ist eine tolle Bestätigung unserer Initiativen zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften in der Pflege“, freut sich Christian Keller, Vorstandschef des Ortenau Klinikums. Die Auszeichnung zeige, „dass wir innovative und zukunftsorientierte Arbeitszeitmodelle für Fachkräfte in der Pflege anbieten können“. Auch Kathleen Messer betont den Erfolg des Flex-Pools: „Als Arbeitgeber sind wir wesentlich flexibler geworden. Damit können wir auch die Attraktivität für unseren Pflegeberuf deutlich steigern.“

Schon mehr als 100 Beschäftigte im Flex-Pool

Seit Einführung des Konzepts seien bereits mehr als 100 Beschäftigte im Flex-Pool tätig. Mit mehr als 2000 Beschäftigten im Pflegedienst sind Pflegekräfte die größte Berufsgruppe der rund 5900 Mitarbeitenden des Klinikums. „Durch die Auszeichnung fühlen wir uns als Klinikverbund in unserem Kurs bestärkt, unser Engagement insbesondere für die Fachkräftesicherung im Bereich der Pflege weiter voranzutreiben“, betont Personaldirektor Constantin Schmidt.

Ihre Lösungsansätze dienen als Leuchttürme für das ganze Land.

Der Deutsche Fachkräftepreis wurde in insgesamt sieben Kategorien verliehen. Alle Preisträger seien „ausgezeichnete Botschafter dafür, wie Fachkräftegewinnung und -bindung langfristig gelingen“, sagte Bundesminister Hubertus Heil (SPD): „Ihre Lösungsansätze dienen als Leuchttürme für das ganze Land.“

Mit der Auszeichnung prämiert die Bundesregierung nachhaltige Konzepte bei der Fachkräftesicherung. Deutschlandweit hatten sich Unternehmen, Institutionen und Netzwerke mit mehr als 500 Projekten an dem Wettbewerb beteiligt. Als weiteres Klinikum war das Marienhospital in Stuttgart in der Kategorie „Ausbildung“ nominiert – mit seiner „Koordinationsstelle Ausbildung und Studium“.

Zur Jury gehörten

  • Tim Raue (Gastronom),
  • Nina Straßner (Vorstandsvorsitzende der „Charta der Vielfalt“),
  • Sıla Şahin-Radlinger (Schauspielerin),
  • Ali Mahlodji (Unternehmer und Autor),
  • Greta Silver (Influencerin),
  • Jutta Allmendinger (Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung) und
  • Jörg Dittrich (Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks).
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