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Uniklinik HallePflegeausbildung auf Uniniveau

An der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg startet der Modellstudiengang „Evidenzbasierte Pflege“. Für den Bachelor-Studiengang können sich Interessierte bis zum 15. Juli 2016 bewerben.

Die Universitätsmedizin Halle sei bisher die erste und einzige, die einen Antrag für einen solchen primärqualifizierenden Studiengang beim Bundesministerium für Gesundheit gestellt habe, sagt Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät. Sinn des Modellstudiengangs sei eine akademisierte Pflegeausbildung auf universitärem Niveau. Mit dem Beginn des Studiums zum Wintersemester 2016/17 werde der bisherige Bachelorstudiengang „Gesundheits- und Pflegewissenschaften“ nicht mehr angeboten, teilt die Fakultät mit.

Der Bachelor-Studiengang ist auf vier Jahre angelegt, an deren Ende die Absolventen neben einem Berufsabschluss als Gesundheits- und Krankenpfleger auch einen Bachelorabschluss haben. Für die Abschlüsse ist die Medizinische Fakultät zuständig. Zudem sollen Studierende des Studiengangs „Evidenzbasierte Pflege“ für die Übernahme heilkundlicher Tätigkeiten bei multimorbiden Patienten (metabolisches Syndrom/Diabetes mellitus Typ 2 und chronische Wunden), Diabetes-Patienten und bei chronischen Wunden qualifiziert werden.

Höhere Verantwortung in der Versorgung der Patienten

Alle Studien- und Ausbildungsziele würden an der Medizinischen Fakultät auf demselben akademischen Niveau und unter anderem interprofessionell in gemeinsamen Unterrichtsveranstaltungen mit Studierenden der Humanmedizin vermittelt, heißt es in der Erklärung.

Die Berufsfelder für die Absolventen des neuen Studiengangs sind demnach breit gefächert. Allen gemein sei eine höhere Verantwortung in der Versorgung der Patienten. Dazu gehörten beispielsweise das Erstellen von Pflege- und Therapieplänen über die Dauer eines Krankenhausaufenthalts, die fachliche Leitung der Pflege auf Augenhöhe mit den behandelnden Ärzten, aber auch die ganzheitliche Betrachtung insbesondere bei älteren Patienten, die an mehreren Krankheiten leiden. Hierbei könnten die Pflegewissenschaftler anderen Pflegenden beratend zur Seite stehen.

Zudem würden den Studierenden die Kompetenzen vermittelt, innerhalb der heilkundlichen Aufgaben beispielsweise auch die Medikamentierung anzupassen. Aber auch die berufliche Perspektive als Forschungsassistenz sei möglich sowie ein aufbauendes Masterstudium und eine anschließende Promotion.

Der Studiengang „Evidenzbasierte Pflege“ richtet sich an Interessierte mit Abitur und ohne vorherige Ausbildung in einem medizinischen beziehungsweise pflegerischen Beruf.

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