
Von einem „starken und ermutigenden Signal“ für Menschen in Pflegeberufen spricht Pflegerats-Präsidentin Christine Vogler im Hinblick auf die erste Bundestagsrede von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU). Am Tag vor der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) macht Vogler nochmal deutlich, was die aktuellen Forderungen des Deutschen Pflegerates an die neue Bundesregierung sind. Warken wolle Pflegekräfte „mehr in den Blick nehmen“ und „ihnen mehr zuhören“. Ihre Eigenständigkeit, Eigenverantwortung und Kompetenzen sollten der Ministerin zufolge gestärkt werden.
Diese Haltung ist richtig und wichtig ... und bietet eine echte Chance für einen gemeinsamen Aufbruch.
„Diese Haltung ist richtig und wichtig. Sie knüpft an viele Forderungen der Pflegeprofession an und bietet eine echte Chance für einen gemeinsamen Aufbruch“, sagt Vogler. Der Deutsche Pflegerat (DPR) begrüße, dass der Koalitionsvertrag drei zentrale Reformvorhaben aufgreife: das Pflegekompetenzgesetz, das Pflegeassistenzgesetz und die Einführung der Advanced Practice Nurse. Diese Gesetzesinitiativen müssten Vogler zufolge noch in diesem Jahr verabschiedet werden.
„Sie bieten die große Chance, die Handlungskompetenz der Pflegeprofession zu stärken und vorhandene Ressourcen im System besser zu nutzen“, so die DPR-Präsidentin. Diese Gesetze zeigen aber nur ihre Wirkung, wenn auch die Länder konsequent bei der Umsetzung in der Bildung, der Finanzierung, der Etablierung neuer Versorgungsmodelle und bei der Anerkennung neuer Berufsbilder mitziehen würden.
Vier Forderungen des DPR
Die im Koalitionsvertrag angekündigte Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Pflegereform sieht Vogler als geeignetes Mittel an, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Aber: „Wichtig ist, dass die Pflegeprofession darin strukturell eingebunden wird“, fordert sie.
Außerdem solle das Bildungskonzept BAPID II als bundesweiter, einheitlicher Bildungsreferenzrahmen für die Pflege genutzt werden. Dieser beinhalte moderne Rollenprofile und klare Berufsbilder mit deutlich definierten Qualifikationen. „Im Unterschied zu anderen Gesundheitsberufen fehlt der Pflegeprofession auf Bundesebene bislang eine gesetzlich fest verankerte, institutionelle Stimme“, macht Vogler deutlich.
Im Unterschied zu anderen Gesundheitsberufen fehlt der Pflegeprofession auf Bundesebene bislang eine gesetzlich fest verankerte, institutionelle Stimme.
Die Pflegekammern sollten Vogler zufolge dort gestärkt werden, „wo sie bestehen und entstehen“. Und als vierte Forderung nannte Vogler die kontinuierliche finanzielle Förderung des DPR durch den Bundestag, auch nach 2025. Denn dann endet die dauerhafte finanzielle Unterstützung des Bundestages.
Die Thüringer Gesundheitsministerin und aktuelle GMK-Vorsitzende Katharina Schenk (SPD) pflichtete den Forderungen des Deutschen Pflegerats bei: „Die Pflege ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Gesundheitssystems.“ Deshalb müsse sie zukunftssicher gestaltet werden. „Ich weiß, dass Bund und Länder bereits in verschiedenen Arbeitsgruppen sehr konstruktiv zusammenarbeiten.“ Die Reformen zur Pflegekompetenz, Pflegeassistenz und zur Einführung der ‚Advanced Practice Nurse‘ sollten schnell auf den Weg gebracht werden.
Forderungspapier für eine starke Pflegeprofession
Im Positionspapier „Profession Pflege braucht eine Zukunft – jetzt handeln!“sind die Forderungen des DPR nochmals genauer aufgelistet.









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