
Patientinnen und Patienten müssen sich wegen dringlicher Sparmaßnahmen im kommenden halben Jahr auf Einschränkungen in der Versorgung einstellen, warnt die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). „Jedes zweite Allgemeinkrankenhaus bundesweit geht davon aus, Personal reduzieren zu müssen.“
Das ist das Ergebnis der Frühjahrsumfrage 2025 für den Krankenhaus-Index des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI). Nach dem erst kürzlich vorgestellten Krankenhaus Rating Report bestätigt auch die Frühjahrsumfrage die alarmierende wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser. 416 Einrichtungen nahmen daran teil. Die Ergebnisse stammen aus den Erhebungen von Anfang Juni.
Mehr Bürokratie durch Reform
Dr. Gerald Gaß, DKG-Vorstandsvorsitzender, hofft auf die schnelle Umsetzung der Reformanpassungen. Und vor allem auf eine massive Entbürokratisierung. Denn im Zuge der anstehenden Krankenhausreform befürchten viele Häuser einen zusätzlichen Bürokratieaufwand.
„Für Dokumentationspflichten, MD-Prüfungen und Vorhaltefinanzierung werden bundesweit rund 5000 zusätzliche Vollzeitkräfte benötigt – mit Mehrkosten von etwa 435 Millionen Euro jährlich“, warnt die DKG. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) müsse den Bürokratieaufwuchs mit einem entsprechenden Gesetz unbedingt verhindern: „Im Mittelpunkt dabei muss die sofortige Aussetzung der geplanten Vorhaltefinanzierung stehen. Ein in der Sache untaugliches Bürokratiemonstrum ihres Vorgängers“, betont Gaß.
Zurückhaltung bei den sektorenübergreifenden Einrichtungen
Über 90 Prozent der Krankenhäuser erbringen mittlerweile Hybrid-DRGs. Mit der Zielsetzung von einer Millionen Fälle seien die Kliniken jedoch besorgt, eine lückenlose Nachsorge zu gewährleisten. Insbesondere wegen fehlender Kapazitäten im ambulanten Bereich.
Gerade hätten nur acht Prozent der Häuser geplant, sektorenübergreifende Versorgungseinrichtungen (SüV) vorzuhalten. Ein Viertel prüfe entsprechende Schritte, vor allem in ländlichen Regionen. „Aus dieser Zurückhaltung wird deutlich, wie unklar nach wie vor die zukünftigen Rahmenbedingungen für diese neuen Versorgungsangebote sind“, heißt es in der Mitteilung.
Die gesamten Ergebnisse der Frühjahrsumfrage gibt es beim DKI zum Download.








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