

Laut Melanie Huml sei jeder dritte Hausarzt in Bayern derzeit über 60 Jahre alt. Um den anstehenden Generationswechsel zu bewältigen, will sie künftig mehr junge Ärzte dazu motivieren, aufs Land zu gehen. Für die Ministerin ist die Landarztquote beim Medizinstudium ein wichtiges Instrument, um die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum auch in Zukunft auf hohem Niveau zu halten. Die Ministerin erläuterte: „Bis zu fünf Prozent aller Medizinstudienplätze in Bayern sollen künftig für Studierende vorgehalten werden, die sich verpflichten, später als Hausarzt in Regionen zu arbeiten, die bereits unterversorgt sind oder von Unterversorgung bedroht sind. Gesundheits- und Wissenschaftsministerium in Bayern arbeiten derzeit an der konkreten Ausgestaltung.“ Zum Maßnahmenpaket gehören auch weitere Verbesserungen beim Stipendienprogramm des bayerischen Gesundheitsministeriums. Huml betonte: „Medizinstudierende sollen künftig 500 Euro statt wie bisher 300 Euro monatlich bekommen, wenn sie sich verpflichten, nach ihrem Abschluss ihre fachärztliche Weiterbildung im ländlichen Raum zu erwerben und dann noch mindestens fünf Jahre dort tätig zu sein. Die neue Regelung soll ab Juli dieses Jahres gelten."
Darüber hinaus fördert das bayerische Gesundheitsministerium seit einigen Jahren die Niederlassung von Haus- und Fachärzten im ländlichen Raum mit bis zu 60.000 Euro. Psychotherapeuten können eine Förderung von bis zu 20.000 Euro erhalten. Eine Voraussetzung ist, dass sich die Mediziner in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Bei Kinder- und Jugendpsychiatern liegt die Grenze bei 40.000 Einwohnern. Diese Förderung wird auch im Jahr 2017 fortgesetzt. Weitere Maßnahmen zu mehr Praxisnähe und zur Stärkung der Allgemeinmedizin soll der „Masterplan Medizinstudium 2020“ enthalten, den derzeit eine Konferenz der Gesundheits- und Wissenschaftsminister aus Bund und Ländern derzeit erarbeitet.


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