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ReformpläneMV will keinen Krankenhaus-Standort aufgeben

Kleine Kliniken in ländlichen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern leiden besonders unter dem aktuellen DRG-System. Änderungen sind geplant. Die politische Debatte dazu läuft.

Krankenhaus
gornist/stock.adobe.com
Symbolfoto

Bei der angekündigten bundesweiten Krankenhausreform müssen nach Ansicht Mecklenburg-Vorpommerns die Bedingungen ländlicher Regionen besondere Berücksichtigung finden. „Wir brauchen weiterhin alle bestehenden Krankenhäuser, um eine gute medizinische Versorgung auch in der Fläche sicherstellen zu können“, sagte der Chef der SPD-Landtagsfraktion, Julian Barlen, am 23. Januar in Schwerin. Dies sei nur mit einer veränderten Finanzierung zu erreichen, die sich nicht mehr vorwiegend nach Fallzahlen richtet.

Gerade kleine Krankenhäuser in Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte litten seit Jahren darunter, dass sie Technik und Personal vorhalten müssten, wegen geringer Fallzahlen die Kosten aber nicht decken könnten. Barlen verwies auf einen Antrag der Koalitionsfraktionen für die Landtagssitzung am 26. Januar . Darin wird die Forderung nach einer Kassenvergütung gemäß den tatsächlichen Kosten untermauert. Zu den dringlichsten Änderungen gehöre aber die Herausnahme der Kinder- und Jugendmedizin sowie der Geburtshilfe aus dem bisherigen Finanzierungssystem. Weil dieser Bereich bislang hoch defizitär ist, schließen private Klinikbetreiber in kleinen Häusern immer häufiger diese Abteilungen. Das hatte zuletzt vor allem im Landkreis Ludwigslust-Parchim für Diskussionen gesorgt.

Aus dem Antrag von Rot-Rot spricht die blanke Angst.

Nach Ansicht der oppositionellen CDU fehlen der Koalition in Schwerin sowohl die Konzepte zum Erhalt der Kliniklandschaft als auch die Unterstützung im Bund. „Aus dem Antrag von Rot-Rot spricht die blanke Angst“, erklärte CDU-Fraktionschef Franz-Robert Liskow. Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbachs (SPD) seien eindeutig: „Er will kleine Krankenhausstandorte schließen und er will, dass sich Krankenhäuser spezialisieren. Daran wird auch der Antrag nichts ändern“, zeigte sich Liskow überzeugt. Er forderte die Landesregierung erneut auf, mehr Studienplätze für Humanmedizin einzurichten. „Egal wie die Krankenhausreform am Ende aussieht: Ohne mehr Ärzte wird es künftig nicht gehen“, betonte er.

Torsten Koplin (Linke) betonte, dass es Ziel der Landesregierung bleibe, alle 37 Krankenhäuser im Land zu erhalten und so die Wege zu einer stationären Behandlung nicht über 30 Kilometer anwachsen zu lassen. Doch müssten für eine effektivere Versorgung die Kooperationen zwischen den Kliniken weiter ausgebaut werden. „Dabei können uns die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie mit den vier Cluster-Regionen rund um die Krankenhäuser der Maximalversorgung helfen“, sagte er. Zudem müssten stationäre und ambulante Versorgung noch enger verzahnt werden. „Wir werden mutige Entscheidungen treffen müssen“, sagte Koplin. Personalengpässe und gestiegene Energiekosten erhöhten den Reformdruck noch.

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