
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) stellte am 17. Dezember die neue Krankenhausplanung für Nordrhein-Westfalen (NRW) vor. Die Einschränkungen im medizinischen Angebot wollen die Städtischen Kliniken Mönchengladbach (SKMG) und deren Geschäftsführer Thorsten Celary nicht akzeptieren. Sie schlagen den Klageweg ein.
Man kann verschiedene Disziplinen nicht isoliert betrachten. Es gibt Wechselwirkungen zwischen den Fachbereichen.
Das ehemalige „Eli“ (Elisabeth-Krankenhaus Rheydt-Mönchengladbach) muss laut neuesten Plänen der Krankenhausversorgung zukünftig auf das Behandeln von Brustkrebspatient*innen und Anbieten von Knie- und Hüftgelenksersatz verzichten. Für die Kliniken eine unverständliche Entscheidung. Laut Celary seien die Kliniken durchaus bereit, qualitativ unnötige Mehrfachstrukturen zu reduzieren. „Was uns am meisten Sorgen bereitet, ist die Versorgung der Patient*innen.“ Den Entscheidern müsse aber klar sein, dass verschiedene Disziplinen nicht isoliert betrachtet werden könnten, so der Geschäftsführer weiter. „Es gibt Wechselwirkungen zwischen den Fachbereichen. Wenn man diese außer Acht lässt, gefährdet man ohne triftigen Grund die Wirtschaftlichkeit eines Krankenhauses.“
Vorsitzender des SKMG-Aufsichtsrats, Bernd Meisterling-Riecks, unterstützt den Standpunkt Celarys: „Man kann eine Unfallchirurgie nicht ohne Orthopädie wirtschaftlich betreiben“. Ein weiterer Aspekt, der gegen den neuen Feststellungsbescheid spreche, ist die Bedeutung des Alterstraumazentrums für die Region. „Die Expertise für Hüftprothesen ist für unser Alterstraumazentrum ein wichtiger Faktor“, so Meisterling-Riecks. Viele betroffene Patienten müssten in Zukunft weite Wege in Kauf nehmen, ergänzt Celary. Auch in Punkto Qualitätskriterien in der Senologie und bei den Ovarial-Karzinomen erfüllen die Kliniken laut Celary die erforderlichen Vorgaben. „Rein aus formalen Gründen sollen wir medizinisch stark benachteiligt werden“, so der Geschäftsführer, der dies nicht hinnehmen könne.
Das können wir nicht hinnehmen.
Nach den erfolglosen Anhörungsverfahren und dem Versuch sich persönlich an den Gesundheitsminister zu wenden, will das Eli nun Klage erheben. Forderung laut Mitteilung ist, die Aufhebung des neuen Feststellungsbescheids, so dass benannte Leistungsgruppen auch weiterhin zum Versorgungsauftrag des Hauses gehören. Idealerweise soll die Planungsbehörde verpflichtet werden, die Zuweisung dieser Bereiche entsprechend dem Antrag vorzunehmen oder über den Antrag neu zu entscheiden.
Das Inkrafttreten des Feststellungsbescheids wird vorerst auf den 1. April 2025 verschoben.
Experten im Eli
Die Städtischen Kliniken Mönchengladbach sind mit hoher Expertise ausgestattet: Ärztlicher Direktor und Chefarzt Prof. Dr. Huan N. Nguyen berät die Geschäftsführung in medizinisch-strategischen Fragen. Prof. Dr. Dirk Graf wirkt mit seinem onkologischen Wissen in der Gastroenterologie. Zum neuen Jahr soll auch Verstärkung in der gynäkologischen Onkologie dazukommen. Ziel ist der Aufbau einer Anlaufstelle für Multiorgan-Krebstherapie.








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