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35 Millionen EuroDiakovere investiert trotz negativer Jahresbilanz

Der Gesundheitskonzern Diakovere hat das Jahr 2022 mit einem Minus abgeschlossen. Das neue Führungstrio sieht diese Entwicklung jedoch als Ansporn und fühlt sich gut für die Zukunft aufgestellt.

Jahrespressekonferenz Diakovere 2022
Diakovere eGmbH
Versammelt zur Jahrespressekonferenz (von links): Dr. Christian Unzicker (Medizinischer Geschäftsführer), Dr. Hans Ulrich Anke (Aufsichtsratsvorsitzender Diakovere), Sabine Jung (Theologische Geschäftsführerin), Nicole Trumpetter (Leiterin Diakovere Fachschulzentrum) und Stefan David (Vorsitzendem der Geschäftsführung).

Niedersachsens größter gemeinnütziger Sozial- und Gesundheitskonzern Diakovere zieht eine gemischte Bilanz für das Geschäftsjahr 2022. Mit rund 395 Millionen Euro konnte der Jahresumsatz im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um rund neun Millionen Euro gesteigert werden. Auf das Minus der Gesamtbilanz von 2,1 Millionen Euro blickt Diakovere-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hans-Ulrich Anke zuversichtlich: „Das ist in Anbetracht der Marktlage und der politischen Rahmenbedingungen ein ordentliches Ergebnis.“

Das ist in Anbetracht der Marktlage und der politischen Rahmenbedingungen ein ordentliches Ergebnis.

Wie andere Klinikverbände kämpfte man 2022 auch bei Diakovere mit Preissteigerungen und Lieferproblemen. Stefan David, Vorsitzender der Geschäftsführung, betonte jedoch, wie wichtig besonders jetzt „mutige Ideen und kraftvolle Investitionen“ seien. Daher habe man im vergangenen Jahr auch 35 Millionen Euro in verschiedene Projekte investiert. Dazu gehört das Mutter-Kind-Zentrum „Henrike“, dessen Eröffnung für 2024 geplant sei. Ebenfalls neu seien Angebote der Frührehabilitation am Henriettenstift, das vom Land Niedersachsen anerkannte Traumazentrum am Friederikenstift und die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie am Annastift.

Neue Führung, gleicher Auftrag

Gleichzeitig hat der Konzern ein neues Führungstrio erhalten: Neben Stefan David, Vorsitzender der Geschäftsführung, gehören jetzt Pastorin Sabine Jung als Theologische Geschäftsführerin und Dr. Christian Unzicker als Medizinischer Geschäftsführer dazu.

Die zu erwartenden Mehrkosten aus dem aktuell verhandelten Tarifvertrag sind für uns Investitionen in die Zukunft.

Weiterhin beschäftigt der Gesundheitskonzern über 5400 Mitarbeitende für die 1074 Planbetten. „Das im Marktvergleich gute Ergebnis haben unsere Mitarbeiter*innen möglich gemacht; das verdient Anerkennung und Dankbarkeit“, so Aufsichtsratsvorsitzender Anke. „Die zu erwartenden Mehrkosten aus dem aktuell verhandelten Tarifvertrag sind für uns Investitionen in die Zukunft“, führte er aus.

Zukunftsaussichten unklar

Das neue Wirtschaftsjahr 2023 entwickle sich gerade im Krankenhausbereich weiter anspruchsvoll, so Unzicker. „Wir leiden unter einem politischen System, das zum Ziel hat, Überangebote im Klinikbereich abzubauen. Dazu fehlen Investitionsmittel, und vor allem klare Vorgaben auf Bundesebene.“ Auch der Basisfallwert finanziere die Krankenhäuser nur unzureichend: „Bei 8 Prozent Kostensteigerung sind 4,3 Prozent einfach zu wenig“, ergänzt der Krankenhausmanager.

Kurzfristige Hilfen seien nicht absehbar und Diakovere könne den Erfolg nur aus eigener Kraft gestalten. „Das ist für uns Ziel, Ansporn und Herausforderung zugleich“, so der Medizinische Geschäftsführer, er blicke entschlossen in die Zukunft.

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