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Hohe DividendeDeutliche Trendwende bei Drägerwerk

Bessere Lieferfähigkeit und hohe Nachfrage haben bei Drägerwerk für eine deutliche Steigerung von Umsatz und Gewinn gesorgt. Jetzt wird die Dividende für 2023 unerwartet stark erhöht – und der Firmenchef gibt klare Wachstumsziele aus.

Dräger Hauptsitz in Lübeck
Hauptsitz der Drägerwerk AG & Co. KGaA
Drägerwerk – hier der Hauptsitz in Lübeck – verzeichnete Wachstum für beide Segmente und alle Regionen.

Positive Nachrichten aus Lübeck: Die Aktionäre des Medizin- und Sicherheitstechnikkonzerns Drägerwerk können sich auf eine deutlich erhöhte Dividende freuen. Die Gewinnbeteiligung für die im SDax notierten Vorzugsaktien soll von 19 Cent für 2022 auf 1,80 Euro für das vergangene Jahr erhöht werden, teilte das Unternehmen mit. Experten hatten zwar mit einer Anhebung der Ausschüttung gerechnet, aber nicht in dieser Höhe. Für die Stammaktien, die überwiegend der Familie Dräger gehören, soll die Ausschüttung auf 1,74 Euro nach 13 Cent für 2022 steigen.

Möglich wird die deutliche Erhöhung dank besserer Geschäfte im vergangenen Jahr sowie einer Neuordnung der Kapitalstruktur. Drägerwerk hatte 2023 die letzten sogenannten Genussscheine eingezogen. Deren Verzinsung wurde ebenfalls über den Gewinn finanziert – daher blieb in den vergangenen Jahren weniger für die Dividende übrig. Bei der Vorlage von Eckdaten für das vergangene Jahr hatte das Unternehmen bereits Mitte Januar angekündigt, die Dividende kräftig erhöhen zu wollen.

Beide Segmente profitierten von besserer Lieferfähigkeit

2023 legte der Umsatz um knapp elf Prozent auf 3,37 Milliarden Euro zu – bereinigt um die Folgen des starken Euro habe das Plus bei 13 Prozent gelegen. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdiente Drägerwerk 166 Millionen Euro nach einem Verlust von gut 88 Millionen Euro im Jahr 2022. Unter dem Strich lag der Gewinn bei 112 Millionen Euro. 2022 hatte der Verlust noch bei knapp 64 Millionen Euro gelegen. Im Geschäftsjahr 2023 hättten die beiden Segmente Medizintechnik und Sicherheitstechnik von einer spürbar verbesserten Lieferfähigkeit und einer positiven Auftragsentwicklung profitiert, erklärt das Unternehmen.

Unsere Märkte bieten hervorragende Wachstumsmöglichkeiten.

Im laufenden Jahr peilt Drägerwerk einen währungsbereinigtes Umsatzplus zwischen einem und fünf Prozent an. Die Marge gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern soll zwischen 2,5 und 5,5 Prozent liegen. 2023 hatte der Wert bei 4,9 Prozent gelegen, doch seien Wachstum und Profitabilität durch Nachholeffekte im Zuge der Verbesserung der zuvor eingeschränkten Lieferfähigkeit unterstützt worden, so das Unternehmen. Zudem habe sich die Nachfragewelle nach Beatmungsgeräten in China zu Beginn des Jahres positiv auf Umsatz und Ergebnis ausgewirkt. Diese beiden Effekte fehlten im laufenden Geschäftsjahr.

Trotzdem ist Stefan Dräger zuversichtlich. Die Märkte für Medizin- und Sicherheitstechnik seien weltweit in guter Verfassung und böten „hervorragende Wachstumsmöglichkeiten“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Drägerwerk Verwaltungs AG. Die Nachfrage nach der Technik aus Lübeck sei weiterhin hoch. Zukünftig werde es der Schwerpunkt des Unternehmens sein „noch profitabler zu werden“, so Dräger: „In den kommenden Jahren wollen wir unsere Marge weiter steigern, im Schnitt um einen Prozentpunkt pro Jahr.“

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