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Geschäftsjahr 2023FMC-Dekonsolidierung reißt Fresenius in die Verlustzone

Der Medizinkonzern Fresenius ist im Zuge der Entflechtung vom Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) in 2023 tief in die roten Zahlen gerutscht. Konkret beliefen sich die Verluste auf 594 Millionen Euro. Doch es geht langsam bergauf.

Fresenius-Flaggen
Fresenius
Flaggen mit Fresenius-Logo

Inzwischen behandelt Fresenius den Blutwäschespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) nur noch als Finanzbeteiligung. Doch die bilanzielle Entflechtung im letzten Jahr belastet das Konzernergebnis von Fresenius 2023. Zudem hätten Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Umbau des Klinikdienstleisters Vamed sowie Kosten für das Sparprogramm und der Verkauf von Geschäftsteilen am Ergebnis gezehrt, hieß es.

Unter dem Strich stand 2023 damit ein Verlust von 594 Millionen Euro, nachdem der Konzern im Vorjahr noch ein Gewinn von fast 1,4 Milliarden Euro erzielt hatte. Das teilte das Dax-Unternehmen am Mittwoch in Bad Homburg mit. Wie bereits bekannt ist, müssen die Aktionäre diesmal auf eine Dividende verzichten. Experten rechnen mit weiter herausfordernden Zeiten.

Überraschend starkes Tagesgeschäft

Im operativen Geschäft kam Fresenius beim Umbau dafür schneller voran als geplant. Im Klinikgeschäft rund um Deutschlands größte Krankenhausgesellschaft Helios und beim Arzneihersteller Kabi zogen die Geschäfte nach schwierigen Coronazeiten wieder an. Helios etwa profitierte bis Ende September von einem Anstieg der Patientenzahlen, die in der Pandemie deutlich zurückgegangen waren.

Zusammengenommen stieg der Umsatz beider Standbeine im vierten Quartal um zwei Prozent, das Betriebsergebnis verbesserte sich dank Einsparungen überproportional um acht Prozent. Der seit Monaten laufende Umbau des angeschlagenen österreichischen Klinikdienstleisters Vamed sorgte unterdessen das zweite Quartal in Folge für ein positives Ergebnis.

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Vorstandschef Sen sieht Fresenius auf einem guten Weg

Konzernweit legte der Umsatz 2023 um vier Prozent auf rund 22,3 Milliarden Euro zu, teilte Fresenius mit. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) stieg um drei Prozent auf 2,26 Milliarden Euro. Damit übertraf der Konzern seine im November angehobene Prognose leicht: Zuletzt war Fresenius von einem in etwa stabilen Betriebsergebnis ausgegangen. „Im Geschäftsjahr 2023 haben wir entscheidende Weichen gestellt und Fresenius wieder auf Kurs gebracht“, sagte Vorstandschef Michael Sen.

Umsatzwachstum in 2024 erwartet

Die Loslösung vom Dialysespezialisten FMC mit seinen gut 3900 Kliniken weltweit gilt als wichtigster Schritt bei der Neuaufstellung bei Fresenius. Beim Umbau kam das Unternehmen zum Jahresende schneller voran als geplant und konnte seine eigenen Sparziele übertreffen. Für 2024 peilt das Unternehmen daher ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft von drei bis sechs Prozent an. Im vergangenen Jahr lief dies besser als gedacht, weshalb Vorstandschef Sen die Einsparvorgaben erneut anpasst. Bis Ende 2025 will er bei Fresenius nachhaltig jährlich 400 Millionen Euro (statt 350 Millionen) zusammenstreichen und damit das Betriebsergebnis positiv beeinflussen. Letzteres soll abseits der Wechselkurse um vier bis acht Prozent zulegen.

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