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DesinvestitionFresenius zieht sich aus Vamed-Rehageschäft zurück

Fresenius baut sich weiter um. Die Mehrheitsbeteiligung (67 Prozent) am Vamed-Rehabilitationsgeschäft soll künftig PAI Partners halten. Die übrigen 33 Prozent verbleiben bei Fresenius, die von Wertsteigerungen profitieren wollen.

Fresenius Konzernzentrale
Fresenius
Fresenius Konzernzentrale in Bad Homburg.

Fresenius treibt den Umbau seines Portfolios weiter vor an und will nun die Kontrollmehrheit an Vamed an die Private-Equity-Firma PAI Partners verkaufen. Das Unternehmen wolle sich zukünftig verstärkt auf Fresenius Helios und Fresenius Kabi fokussieren, um das Wachstum dort zu steigern. heißt es. Ganz raus ist Fresenius aus Vamed jedoch nicht. Als Minderheitsgesellschafter hält das Unternehmen noch 33 Prozent, um Wertsteigerungen mitzunehmen.

Der neue Eigentümer stellt die Kontinuität des Rehabilitationsgeschäfts sicher. Fresenius reduziert mit dem Verkauf weiter seine Komplexität.

Noch ist die Transaktion nicht abgeschlossen, da unter anderem behördliche Genehmigungen ausstehen. Im zweiten Halbjahr 2024 soll es soweit sein. Ebenso muss noch eine Vamed-Hauptversammlung, in der Fresenius eine Mehrheit von 77 Prozent hält, den Verkauf genehmigen.

„Der neue Eigentümer stellt die Kontinuität des Rehabilitationsgeschäfts sicher. Fresenius reduziert mit dem Verkauf weiter seine Komplexität. Das schafft Freiräume für unser Management, das sich nun noch besser auf das Wachstum unseres Kerngeschäfts konzentrieren kann“, sagte Michael Sen, Fresenius-Vorstandsvorsitzender.

Verdi mahnt Sicherung der Arbeitsplätze an

Die Gewerkschaft Verdi steht der Transaktion kritisch gegenüber. Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler kommentiert: „Der Verkauf an PAI ist keine gute Entscheidung, denn Private-Equity-Unternehmen stehen nicht für Kontinuität, dabei kommt es gerade im Gesundheitswesen und für die Beschäftigten auf langfristige Planung und Verlässlichkeit an.“ Jetzt gehe es darum, alle Vamed-Standorte und Arbeitsplätze in Deutschland langfristig zu sichern, so Bühler weiter. Insbesondere in strukturschwachen Regionen sei eine sichere Perspektive für die Reha-Kliniken vonnöten. Die Eigentümer stünden in der Pflicht, die dafür benötigten Investitionen bereitzustellen. 

Zu Vamed gehören 67 Einrichtungen mit 9 100 Betten und rund 9 500 Mitarbeitern (FTE) in Deutschland, Österreich, der Schweiz, der Tschechischen Republik und Großbritannien. Das Geschäft wird mit einem Wert von 853 Millionen Euro beziffert. Es war 2023 bei einem Umsatz von rund 1 Milliarde Euro profitabel. Das Rehabilitationsgeschäft ist laut Fresenius-Angaben ihr größter Geschäftsbereich.

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