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KrankenhausstudieSchwarze Zahlen dringend gesucht

Eine Studie von Roland Berger verdeutlicht die desaströse wirtschaftliche Lage deutscher Krankenhäuser. Es gibt nur noch wenige, die schwarze Zahlen schreiben. Vor allem öffentliche Häuser sind betroffen.

Roter Pfeil
adragan/stock.adobe.com
Symbolfoto

Die Not der deutschen Krankenhäuser wird immer größer: Im vergangenen Jahr haben nach einer Erhebung der Münchner Unternehmensberatung Roland Berger drei Viertel der Kliniken Verlust geschrieben, von den öffentlichen Einrichtungen sogar knapp 90 Prozent. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren.

„Die Zahl der Krankenhäuser, die negative Ergebnisse schreiben, wird immer größer, und die Anzahl derjenigen, die Gewinn machen, wird immer geringer”, sagte Peter Magunia, leitender Fachmann für das Gesundheitswesen bei Roland Berger. Die Unternehmensberatung veröffentlicht die Krankenhausstudie jährlich, für die neue Ausgabe wurden 850 Krankenhausgeschäftsführer und Führungskräfte befragt. 2023 arbeitete nach der damaligen Umfrage zumindest eine knappe Hälfte der Häuser noch wirtschaftlich.

Roland Berger-Krankenhausstudie 2025
Roland Berger
Drei von vier Kliniken haben in der Befragung angegeben, das Jahr mit einem Verlust abgeschlossen zu haben.

Fusionen als Lösungsansatz

„Die Defizite sind teilweise sehr, sehr hoch, bei einzelnen Häusern sind es über 100 Millionen Euro”, sagte Magunia. „Da geraten selbst starke öffentliche Träger an ihre Grenzen.”

Die Zahl der Klinikinsolvenzen hat nach Worten des Beraters aber weniger stark zugenommen als erwartet. „Die Einrichtungen sind sich alle ihrer Verantwortung bewusst und versuchen natürlich, die Gesundheitsversorgung so lange wie möglich aufrechtzuerhalten”, sagte Magunia. „Viele Kommunen schichten dafür Mittel um und verschieben dafür andere Vorhaben.”

Selbst starke öffentliche Träger geraten an ihre Grenzen.

Wahrscheinliche Folge der Krankenhauskrise werden nach Einschätzung der Unternehmensberatung mehr Fusionen und weitere Schließungen sein. „Was wir aktuell sehen, ist, dass vermehrt über Zusammenschlüsse nachgedacht wird, teilweise träger- und landkreisübergreifend”, sagte Magunia. „Mehrere Träger tun sich zusammen, bilden einen Krankenhausverbund und schließen ein oder zwei ihrer Häuser.”

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Geld reicht nicht aus

Roland Berger erwartet größere Transformationen. „Um aus der Misere herauszukommen, reduzieren Krankenhäuser die Zahl ihrer Standorte und ändern ihr Leistungsportfolio”, sagte Magunia. „Wir schätzen den Investitionsbedarf in den nächsten Jahren auf 130 Milliarden Euro, für Baumaßnahmen, IT und Digitalisierung.“

Laut der Studie planen fast alle Befragten (98 Prozent) in Neubau oder Sanierung zu investieren. „Mit den Investitionen sollen unter anderem zentrale strategische Ziele wie verstärkte Ambulantisierung und Spezialisierung erreicht werden“, so Magunia. Allerdings klaffe zwischen Investitionsplänen und der Finanzierung eine große Lücke. „Die vorhandenen Fördermittel reichen dafür nicht aus, selbst mit den 50 Milliarden Euro des Krankenhaustransformationsfonds nicht.”

Zwischen den Plänen und den verfügbaren Mitteln klafft derzeit noch eine erhebliche Lücke.

Der Transformationsfonds (KHTFV) geht noch auf die alte Bundesregierung zurück und soll die Kliniken bei der Modernisierung unterstützen. Die Experten empfehlen daher, Transformationsvorhaben von vorneherein konsequent strategisch anzulegen. Vor allem Strukturen und Prozesse müssten überdacht und gezielt weiterentwickelt werden. Eine gute Planung würde auch den Zugang zu Fördermitteln und Fremdkapital erleichtern.

Für die nähere Zukunft erwarten viele Häuser laut den Beratern eine weitere Verschlechterung der Situation, längerfristig wieder eine Verbesserung – was nicht gleichbedeutend mit schwarzen Zahlen ist.

Krankenhausstudie 2025

Die Studie gibt es bei Roland Berger zum Download

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