
Seit 2011 konnten die Mühlenkreiskliniken (MKK) durchgängig positive Jahresabschlüsse erzielen. Neben einem Rekordgewinn von über sechs Millionen Euro im Jahr 2016, bewegte sich das Plus jeweils zwischen 0,6 und 6,1 Millionen Euro jährlich. Wie der Vorstand des Konzerns nun bekannt gab, rechnet man für 2023 mit einem Minus von 26,1 Millionen Euro. Der Wirtschaftsplan des Klinikverbundes weist damit erstmals seit zwölf Jahren ein negatives Planergebnis aus.
Vorstand zieht Konsequenzen
Den Mühlenkreiskliniken geht es damit wie vielen anderen deutschen Krankenhäusern auch. Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft bewerten nur noch drei Prozent der Kliniken ihre wirtschaftliche Lage als gut. Dass bei den Mühlenkreiskliniken in den letzten Jahren gut gewirtschaftet wurde, zeige sich in den Berichten, betont der Konzern.
„Daher stehen wir besser da als viele andere Krankenhäuser“, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf Bornemeier. Nichts desto trotz habe die negative Prognose Auswirkungen auf geplante Investitionen. Gleiches gelte für die personelle Ausstattung. Hier werde man freiwerdende Positionen nicht automatisch neu besetzen. Entlassungen seien aber nicht geplant.
Finanzielle Unterstützung dringend notwendig
Die aktuelle finanzielle Schieflage entsteht laut MKK-Vorstand vor allem durch den Wegfall der Corona-Ausgleichszahlungen bei gleichzeitigem Kostenanstieg. Das betreffe vor allem steigende Gehälter, aber auch die ausgeweiteten Vorhaltevorgaben im Bereich Personal und Infrastruktur durch den Gesetzgeber. Allgemeine Preissteigerungen für Bedarfsgüter der Kliniken sowie geringere Patientenzahlen kommen noch hinzu.
Was fehlt – so die Mühlenkreiskliniken – sei es, diese Kostensteigerungen auch im Entgeldsystem der Gesundheitsversorgung abzubilden. Noch-Medizinvorstand Dr. Jörg Noetzel appelliert, dass man die geplante Krankenhausreform befürworte, aber finanziell darauf nicht warten könne: „Viele Kliniken befinden sich in einer akuten Notlage. Da ist jetzt schnelle Hilfe und beherztes politisches Handeln erforderlich, damit am Ende auch die für die Versorgung erforderlichen Häuser die angedachten Reformen noch erleben.“






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