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QuartalsberichtPhilips kämpft weiter mit sinkenden Umsätzen

Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr liefert für Philips rote Zahlen. Schuld daran ist weiterhin das maue China-Geschäft. Das schwache Umsatzwachstum führt auch zu tiefen Einschnitten auf dem Aktienmarkt – mit Folgen für die Branche. 

Philips Amsterdam
Philips
Philips-Zentrale in Amsterdam.

Der Medizintechnikkonzern Philips kämpft weiter mit schwächelnden Umsätzen. Vor allem das anhaltend schwierige China-Geschäft belastet das Unternehmen. Auch im neuen Jahr gehen die Niederländer nicht von einer Kehrtwende aus. So dürfte der vergleichbare Umsatz 2025 um ein bis drei Prozent steigen, teilte Philips am 19. Febraur in Amsterdam mit. Ausgeklammert sind dabei Währungs- und Portfolioeffekte. Analysten hatte sich hier mehr erhofft. In China geht der Konzern von einem Rückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich aus. Die Aktie geriet unter Druck.

Schwacher Start ins neue Geschäftsjahr

Dabei erwartet Philips zunächst ein schwaches erstes Quartal: wegen der mauen Nachfrage in China prognostiziert der Konzern für die ersten drei Monate einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine niedrigere operative Marge. Die Entwicklung dürfte sich im späteren Jahresverlauf aber aufhellen, hieß es. Erwartet wird ein Anstieg der Marge bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) um 0,3 bis 0,8 Prozentpunkte auf 11,8 bis 12,3 Prozent. Bei der Prognose sind Auswirkungen auf die jüngsten US-China-Zölle mitberücksichtigt.

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Die Branche leidet unter der anhaltend verzögerten Auftragsvergabe aus China im Zusammenhang mit Anti-Korruptions-Vorgaben der chinesischen Regierung.

Einschnitt in der Branche

Investoren zeigten sich nach der Vorlage der Philips-Zahlen enttäuscht. Die Aktie verlor zum Handelsauftakt fast neun Prozent und zog Siemens Healthineers mit nach unten, die um knapp zwei Prozent nachgaben. Die Umsatzentwicklung bleibe schwierig, die Niederländer hätten aber ihre Einsparungen optimiert, schrieb Analyst David Adlington von JP Morgan. Der Ausblick für 2025 bedeute leichten Korrekturbedarf für den Konsens. Sein Kollege von der UBS, Graham Doyle, bezeichnete Quartalsergebnisse und Ausblick zwar als „ganz ok”. Als Euphoriebremse sieht er aber, dass dafür viel vom zweiten Halbjahr abhänge.

Im vergangenen Jahr sank der Umsatz um ein Prozent auf rund 18 Milliarden Euro, wie Philips weiter mitteilte. Auf vergleichbarer Basis schafften die Niederländer ein leichtes Plus von einem Prozent. Ein ähnliches Bild zeigte sich im Schlussquartal. Auch hier hat sich Siemens Healthineers mit einem vergleichbaren Wachstum von 5,7 Prozent in den letzten drei Monaten des Jahres deutlich robuster gezeigt.

Dank des laufenden Restrukturierungsprogramms konnte Philips das bereinigte Ebita hingegen leicht von zuvor 1,9 Milliarden auf knapp 2,1 Milliarden Euro steigern. Unter dem Strich weitete das Unternehmen jedoch seine Verluste aus. Das Minus belief sich auf 698 Millionen Euro, nach einem Verlust von 463 Millionen Euro im Vorjahr. Neben Restrukturierungskosten fielen erneut hohe Rückstellungen für den Rechtsstreit im Zusammenhang mit fehlerhaften Beatmungsgeräten für die Schlaftherapie an. Philips hatte sich 2024 in einem jahrelangen Streit mit der US-Justiz auf einen milliardenschweren Vergleich geeinigt. Dies hatte ein Kursfeuerwerk der lange gebeutelten Aktie ausgelöst.

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