
Der Durchbruch gelang nach der fünften Tarifverhandlungsrunde in München. Am späten Donnerstagabend hatten die Gewerkschaft Verdi und der Klinikkonzern Sana für die rund 10 000 Beschäftigten, die unter den Konzerntarifvertrag fallen, ein Ergebnis erzielt. „Die Verhandlungen waren wirklich nicht einfach“, sagt Sana-Verhandlungsführer Moritz Ecke: „Gerade vor dem Hintergrund stark steigender Energiepreise möchten wir mit der steuerfreien Einmalzahlung die Beschäftigten noch im Dezember 2022 spürbar entlasten.“
Sylvia Bühler, Mitglied im Verdi-Bundesvorstand lobte die Einigung als „gutes Tarifergebnis, das nur erreicht werden konnte, weil sich viele Beschäftigte an Aktionen und Warnstreiks beteiligt haben. Es ist auch ein starkes Signal in schwierigen Zeiten“. Verdi werde nun eine Befragung der Mitglieder über das Tarifergebnis durchführen. Die Tarifkommission empfehle den Mitgliedern die Annahme des Ergebnisses. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 30. April 2024.
Das Tarifergebnis im Einzelnen:
- Die Tabellenentgelte steigen zum 1. Juni 2023 um sieben Prozent, mindestens jedoch um 200 Euro monatlich.
- Die Vergütungen für Auszubildende erhöhen sich zum selben Zeitpunkt um 100 Euro pro Monat.
- Ende dieses Jahres erhalten die Beschäftigten (Teilzeit anteilig) eine steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung in Höhe von 2000 Euro; bei Auszubildenden sind es 750 Euro.
- Zum 30. April 2024 erhalten die Beschäftigten (Teilzeit anteilig) eine weitere Einmalzahlung von 500 Euro, die für langjährig Beschäftigte um 100 Euro aufgestockt wird. Auszubildende bekommen noch einmal 200 Euro.
- Zudem werden die Zulagen (u.a. für Wechselschicht und die Pflegezulage) erhöht, ebenso die Zuschläge für Nachtarbeit und der Zuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge.
- Neu eingeführt wird eine monatliche Zulage für langjährig Beschäftigte: Ab 20 Jahren bei Sana sind es 50 Euro, ab 30 Jahren 75 Euro und ab 40 Jahren 100 Euro.
- Zusätzlich führt Sana eine betriebliche Krankenversicherung ein, die der Arbeitgeber finanziert. Im Zuge dessen beziehen die Beschäftigten Gesundheitsdienstleistungen im Wert von bis zu 300 Euro pro Jahr.





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