
Einführung Verhalten und Motivatoren
Im Gegensatz zu fachlichen und methodischen Kompetenzen sorgen Personaldiagnostik-Tools vor allem für mehr Klarheit in den persönlichen Kompetenzen, also über das Verhalten und die Motivatoren von Mitarbeitenden. Das sind sowohl bei langjährigen Teammitglieder als auch bei Bewerber:innen wichtige Indikatoren, um festzustellen, ob jemand innerhalb des Teams sein Potential entfalten kann.
Immer mehr Studien belegen den Zusammenhang zwischen der Motivation beziehungsweise Bindung sowie der Gesundheit von Mitarbeitenden. Die Bindung der Belegschaft an das Unternehmen ist seit Corona-Pandemiebeginn zwar zum Vorjahr gestiegen, doch trotzdem fühlen sich nur 17 Prozent laut Gallup Engagement Index stark an ihr Unternehmen gebunden. Ganze 83 Prozent hingegen gaben an, wenig bis keine emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber zu empfinden.
Die aktuellen Ergebnisse zeigen auch eine Verbindung zwischen Mitarbeiterbindung und Fehltagen. So fehlt ein:e Mitarbeiter:in bei einer geringen Bindung ans Unternehmen im Durchschnitt 7,1 Tage pro Jahr, während es bei einer hohen Bindung nur 5,2 Tage sind. Innerhalb des Gesundheitswesens sind die Arbeitsunfähigkeits-Quoten insgesamt deutlich höher und somit auch der Effekt der Mitarbeiterbindung größer.
Welche Tools und Tests gibt es?
Von DISG, HBDI, INSIGHTS MDI® über Eignungsdiagnostik – mehr als 10 000 unterschiedliche Tools und Tests sind aktuell am Markt im Einsatz. Wenn es um die Aussagekraft geht, sind diese sehr vielfältig interpretierbar und nicht immer gleichwertig. Präzise Personaldiagnostik-Instrumente liefern evidenzbasierte Auswertungen und sind nicht etwa ein Test, den man bestehen muss.
Neben Motivatoren und Verhalten kann beispielsweise auch die emotionale Intelligenz analysiert werden. Diese gibt beispielsweise Auskunft darüber, wie stark die Selbstwahrnehmung oder aus die Selbstregulierung sind. Diese sind relevant für den Umgang mit stressigen Situationen und vor allem auch bei der Führung von Teams.
Welche Eigenschaften sollte ein solches Tool erfüllen?
Dass die Diagnostik-Tools zwischen vier und 60 Persönlichkeitstypen betrachten, ist nicht die einzige Unterscheidung. Ein wirksames Instrument erkennt man an folgenden drei Kriterien:
- Objektivität: vor allem standardisierte Fragebögen sind gegenüber persönlichen Interviews zu empfehlen
- Reliabilität: die Zuverlässigkeit wird vor allem durch die Anzahl und Breite der Datengrundlage sichergestellt
- Validität: um die Gültigkeit eines Instrumentes nachzuweisen, sind beispielsweise die Aktualität der Messwerte von hoher Bedeutung
Für wen sind Personaldiagnostik-Instrumente geeignet?
Einerseits profitieren Führungskräfte von der Nutzung dieser Auswertungen, weil sie ihre Mitarbeitenden gezielter entwickeln und motivieren können. Auch ist es möglich, den eigenen Führungsstil situativ anzupassen. Aber auch im Recruiting werden Arbeitsstellenanalysen und Persönlichkeitsdiagnostiken gerne übereinandergelegt, um den oder dir richtige Kandidat:in zu finden. Grundsätzlich profitiert aber jedes Teammitglied von einem solchen Instrument. Klarheit über die eigenen Stärken und Motivatoren zu haben, gibt Sicherheit.

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