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Klinikberatung
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PersonalberatungFurchtlose, freundliche Personaler gesucht

Personalberater nach Trends in der Klinikbranche zu fragen, scheint müßig. Was sollen sie schon sagen: Vermutlich werden wie immer Mediziner gesucht, und sicherlich auch Geschäftsführer. Unerwartet ist dagegen die Antwort von Andrea Köhn: Ihr Team hat in den vergangenen Monaten mit rund 400 Personalern gesprochen, um acht Leitungspositionen zu besetzen. 

Andrea Köhn, Geschäftsführerin der Personalberatung Köhn & Kollegen
Foto: Köhn & Kollegen
Andrea Köhn, Geschäftsführerin der Personalberatung Köhn & Kollegen
Personalplanung
Foto: Fotolia (bloomua)

Wie erklären Sie sich diesen Run auf Personaler?

Die Klinikgeschäftsführungen scheinen allmählich ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass Personal mit einem Anteil von rund 60 Prozent der größte Kostenfaktor ist und trotzdem diese Ressource bisher selten strategisch betrachtet wurde. In anderen Branchen wäre das seit Jahren ein Unding. Nur die wenigsten Häuser haben sich bislang intensiv damit auseinandergesetzt, wie sie ihre Mitarbeiter optimal einsetzen, sinn- und wirkungsvoll weiterentwickeln  und halten können. Das ändert sich jetzt. Der Druck aus dem Markt auf das Personalthema wird einfach zu groß.

In der Personalabteilung gibt es oft keine Dienstleistungsorientierung und kaum Ideen, wie man im eigenen Bereich Projektesteuert.

Und die Geschäftsführungen sehen die Lösung dann in einer neuen Besetzung der Personalleitung?

Ja. In den Personalabteilungen der deutschen Krankenhäuser gibt es viele kleine Lösungen. Doch was fehlt ist ein Konzept. Wir beobachten bei den Personalleitern tatsächlich große Defizite – die Lohnbuchhaltung, die Verwaltung, das beherrschen sie, aber bei wenigen reicht es darüber hinaus. Und das merken die Geschäftsführer allmählich. Für das drängende Thema Fachkräftemangel fehlt ihnen ein strategischer Sparringpartner. Sie beobachten, dass es keine Dienstleistungsorientierung gibt in der Personalabteilung, kaum Ideen, wie man im eigenen Bereich Projekte steuert und kein attraktives Recruiting-Prozedere. Es ist beispielsweise noch immer gang und gäbe, dass Bewerber sich entnervt abwenden, weil sie zwei Wochen nach dem Bewerbungsgespräch noch immer nicht erfahren haben, wie es nun weitergeht.

Wo finden Sie Kandidaten?

Wir holen immer mehr Personaler aus anderen Branchen. Es ist eigentlich völlig egal, aus welcher sie kommen – fast alle sind bei den strategischen Themen, wie Führung und Prozesse, weiter als die Klinikbranche. Wichtig ist, dass der Personaler „geländegängig“ ist, sich als Dienstleiter innerhalb des Unternehmens versteht und sich schnell in eine neue Organisation hineindenken kann. Die kaufmännischen Prozesse, die Tarif- und Zeitwirtschaftsdiskussionen – diese Themen sind in allen Branchen sehr ähnlich, aber der Kandidat muss begreifen, dass der OP der zentrale Bereich für ein Krankenhaus ist.

Das volle Interview und warum die Industrie den Kliniken so viel voraus hat, lesen Sie im kma report beratung, der am 12. April zusammen mit Ausgabe 4/17 erscheint oder digital auf der Thieme Zeitschriftenplattform Thieme Connect.

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