
Ein digitaler Zwilling der Hamburger Endo-Klinik soll künftig das Verhalten des Gebäudes im Voraus simulieren – mit dem Ziel, daraus Vorgaben für den Echtbetrieb abzuleiten. Helios hat jetzt ein entsprechendes Pilotprojekt gestartet. Der Klinikkonzern verspricht sich beim Energieverbrauch und beim CO2-Ausstoß ein Einsparpotenzial von rund 20 Prozent.
„Gemeinsam mit unserem Systempartner schlagen wir damit ein neues technologisches Kapitel in der Optimierung der Gebäude- und Betriebstechnik unserer Kliniken auf“, erklärt der Geschäftsbereichsleiter Infrastruktur Karl Heinrich de Roi. Der digitale Zwilling in Hamburg wird mit vorhandenen Betriebsdaten der Versorgungsysteme wie Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, Verbrauchswerten und Betriebszeiten sowie externen Wetterprognosen gefüttert. Mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) soll die vorhandene Datenmenge genutzt werden, um die Anlagen künftig vorausschauend zu steuern und zu warten.
Mit den Prognosen des Zwillings können wir zum Beispiel Raumtemperaturen und die Luftfeuchtigkeit stets im optimalen Bereich halten.
In der Folge werden Lastspitzen und hartes Gegensteuern, zum Beispiel bei der Heizung, überflüssig, heißt es in einer Helios-Mitteilung. So würden der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß langfristig gesenkt. Effizientes Gebäudemanagement bedeute nicht nur, die Heizung ferngesteuert zum richtigen Zeitpunkt anzuschalten, sondern beispielsweise auch, Temperaturen unter Berücksichtigung aller denkbaren Einflüsse konstant zu halten, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Das Einsparpotenzial werde auf rund 20 Prozent geschätzt, heißt es weiter.
Verfügbarkeit der Anlagen erhöht sich
„Mit den Prognosen des Zwillings können wir zum Beispiel Raumtemperaturen, die Luftfeuchtigkeit und den CO2-Gehalt stets im optimalen Bereich halten – zuverlässig und vorausschauend ohne ständig eingreifen zu müssen“, betont Dietmar Priewe, der die Helios Arbeitsgruppe Gebäudeautomation leitet. Das spare nicht nur Energie, sondern verbessere auch das Raumklima: „Je umfassender wir das KI-System füttern, desto mehr lernt es und trifft vorausschauend immer bessere Entscheidungen.“
Wenn sich unsere Erfahrungen in der Endo-Klinik auszahlen, werden wir das auf weitere Kliniken ausweiten.
Zudem erhöhe sich die Verfügbarkeit der Anlagen, erklärt Priewe. Die KI erkenne Leistungsabfälle frühzeitig, so dass das Probleme behoben werden könnten, bevor es zum Ausfall komme: „Durch die vorausschauende Wartung werden Ad-hoc-Einsätze seltener. Zudem lässt sich die Instandhaltung insgesamt besser planen, und die Servicequalität steigt.“
Die Hamburger Endo-Klinik ist Helios zufolge Europas größte Spezialklinik für künstlichen Gelenkersatz und Wirbelsäulenchirurgie. Jährlich werden dort demnach rund 9000 operative Eingriffe durchgeführt. Das Haus hat gut 250 Betten und insgesamt rund 420 Beschäftigte.
Helios-COO Enrico Jensch sieht das Hamburger Projekt als weiteren Baustein auf dem Weg des Konzerns, bis 2040 klimaneutral zu werden: „Wenn sich unsere Erfahrungen in der Endo-Klinik auszahlen, werden wir das auf weitere Kliniken ausweiten.“






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