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Projekt der Klinik ITPatientenportal groß gedacht – 150 Häuser werden vernetzt

Was in Bayern schon läuft, soll nun bundesweit Fahrt aufnehmen: Bis zum Jahresende bekommen 20 Krankenhausträger ein gemeinsames Patientenportal. Die Genossenschaft Klinik IT koordiniert das Projekt, das am Ende sogar 150 Häuser vernetzen könnte.

Uwe Gretscher, Michael Krappmann, Peter Summermatter
Daniel Schvarcz
Vertrag unterzeichnet: die KIG-Vorstände Dr. Uwe Gretscher (v.l.) und Michael Krappmann mit Peter Summermatter von „the i-engineers“.

Ein Patientenportal für rund 40 deutsche Krankenhäuser von 20 Trägern in der gesamten Republik – das ist das Ziel des Projekts „Mein-Krankenhaus.Digital“ (MK.D). Dahinter stehen die im Mai 2023 gegründete Genossenschaft Klinik IT (KIG) und das Schweizer Softwareunternehmen „the i-engineers“ mit Standorten in Münster und München. Bis Ende des Jahres sollen alle Krankenhäuser an das System angeschlossen werden, heißt es in einer Mitteilung.

Die KIG hat bereits Erfahrung mit der Idee des gemeinsamen Patientenportals: In Bayern wird, ebenfalls von der KIG koordiniert, das interoperable Portal „Mein Krankenhaus Bayern“ (MK.B) in 110 bayerischen Krankenhäusern umgesetzt. Das MK.D weitet den Ansatz nun auf Häuser im gesamten Bundesgebiet aus. Sind beide Projekte abgeschlossen und beide Portale verlinkt, könnten deutschlandweit fast 150 Einrichtungen Daten austauschen.

‚Mein-Krankenhaus Digital‘ ist kein Inselprojekt.

Ziel des jetzt gestarteten MK.D-Projekts sei es, die Patientenversorgung in Deutschland durch den Aufbau eines Patientenportals mit einer gemeinsamen Datenbasis auf einer interoperablen, zentral betriebenen Plattform zu verbessern, teilt „the i-engineers“ weiter mit. Das Portal werde digitale Prozesse für Aufnahme, Behandlung, Entlassung und Überleitung von Patienten unterstützen. Die 20 über die KIG beteiligten Krankenhausträger stehen für eine Kapazität von insgesamt rund 8500 Betten – an Standorten zwischen Helgoland und Berchtesgaden.

Ein erster Test der technischen Anbindung sei mit dem Klinikum Crailsheim erfolgreich umgesetzt worden. Ferner stehe die Implementation bei vier ausgewählten Pilotkliniken unmittelbar bevor – der Kreisklinik Günzburg-Krumbach, dem Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg, den Paracelsus Kliniken und den Starnberger Kliniken.

Patienten können über das Patientenportal Termine online buchen, Überweisungsformulare und Fragebögen digital ausfüllen und Befunde an die beteiligten Gesundheitseinrichtungen freigeben. Kliniken profitierten von einer Entlastung und Beschleunigung der administrativen Prozesse, indem manuelle Arbeitsschritte reduziert beziehungsweise automatisiert werden können. Ebenso lasse sich der Kommunikationsaufwand verkleinern, weil Informationen schneller und effizienter geteilt werden können.

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Neben der technischen Anbindung von IT-Systemen und Diensten eines angeschlossenen Krankenhauses ermögliche die Interoperabilität des Patientenportals auch eine Vernetzung mit weiteren Verbundprojekten, teilt „the i-engineers“ mit. So solle das MK.D-Portal etwa mit besagtem Patientenportal „Mein Krankenhaus Bayern“ (MK.B) verlinkt werden, das die KIG für 110 bayerische Krankenhäuser koordiniert. Dadurch könnten Patienten mittelfristig von einem „deutlich einfacheren Austausch von Gesundheitsdaten über deutschlandweit fast 150 Einrichtungen hinweg profitieren“.

Finanziert wird das Projekt hauptsächlich über den Krankenhauszukunftsfonds. MK.D erfülle die „Muss“-Kriterien des KHZG-Fördertatbestands 2 (FTB 2), wie zum Beispiel die Online-Terminvereinbarung oder die digitale Erfassung von Anamnesedaten. Zudem lasse die Lösung auch die Erfüllung von weiteren „Kann“-Kriterien des FTB 2 zu.

Plattform kann weitere Dienste aufnehmen

„Mein-Krankenhaus Digital“ sei kein Inselprojekt, „sondern ein erster strategischer Schritt hin zu einer vernetzten, langfristig tragfähigen digitalen Infrastruktur“, erklärt KIG-Geschäftsführer Andreas Lange. Dank der Interoperabilität entstehe über das Patientenportal hinaus eine Plattform, „die kontinuierlich weitere Dienste aufnehmen kann“. Die Lösung, so Severin Summermatter, CEO von „the i-engineers“, verbinde Patienten, Kliniken, Zuweisende und perspektivisch weitere Akteure. Krankenhäuser könnten flexibel auf neue Anforderungen reagieren, ergänzt Chief Product Officer Andreas G. Henkel – „von der Integration externer Zuweiser bis hin zu telemedizinischen Angeboten“.

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