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Digitale RettungsketteWenn die Daten vor dem Patienten in die Klinik gelangen

Die Notaufnahme des UKS ist jetzt digital mit allen Rettungsdiensten der Region vernetzt. Noch aus dem Krankenwagen schicken Notärzte wichtige Informationen des Unfallpatienten an die Klinik – das optimiert Übergabeprozesse und kann unter Umständen zur besseren Genesung beitragen.

UKS Digitale Vernetzung von ZNA und Rettungsdienst
Schütz/UKS
Notfallsanitäter Alexander Baier übermittelt am Tablet direkt aus dem Rettungswagen wichtige Daten in die Notaufnahme.

Noch schneller reagieren können jetzt die Einsatzkräfte in der Notaufnahme des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS): Sie bekommen nun wichtige Informationen direkt vom Unfallort geliefert, bevor der Patient überhaupt im Krankenhaus angekommen ist. Wesentliche Parameter wie Vitalfunktionen, Notfallprotokolle und Fotos können Notärzte jetzt im Krankenwagen über ein Tablet direkt an die Zielklinik übermitteln.

Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt mit dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Saar ist die Zentrale Notaufnahme (ZNA) nun vollständig digital mit sämtlichen Rettungsdiensten der Region verbunden – und das über die Landesgrenzen hinaus.

Digitale Datenübertragung spart wertvolle Zeit

Notärzte und nicht-ärztliches Fachpersonal versenden die Informationen über die Plattform NIDAklinik. „Uns ermöglicht die digitale Übermittlung der Daten eine deutlich schnellere, frühzeitigere und letztlich bessere Vorbereitung auf die Versorgung der oftmals schwer verletzten oder erkrankten Patientinnen und Patienten“, erklärt Dr. Angela Thiel-Bodenstaff, ärztliche Leiterin der Zentralen Notaufnahme am UKS. So können intern Spezialisten rechtzeitig hinzugezogen und wichtige Vorbereitungen wie die Bereitstellung von CT oder Schockraum eingeleitet werden.

UKS Vernetzung von ZNA und Rettungsdienst_2
Schütz/UKS
Dr. Angela Thiel-Bodenstaff wertet in der Notaufnahme am UKS im Gespräch mit einem Kollegen die empfangenen Daten aus.

 

Die Informationen werden jetzt nicht nur umfangreicher und schneller übermittelt, sondern auch sicherer.

 

Auch Oliver Bieg, pflegerischer Leiter der ZNA am UKS sieht klare Vorteile: „Die Informationen werden jetzt nicht nur umfangreicher und schneller übermittelt, sondern auch sicherer“, betont Oliver Bieg. Früher seien bei Anrufen aus dem Rettungswagen rasch handschriftliche Notizen gemacht worden, die dann am PC eingegeben wurden und per Mail weitergeleitet oder per Fax verschickt wurden. 

„All das hat deutlich länger gedauert und war vor allem anfällig für Fehler. Jetzt haben alle Bereiche zeitgleich Zugriff auf die digital übermittelten Daten. Das erleichtert den Aufnahmeprozess erheblich.“

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Pilotprojekt erfolgreich – jetzt flächendeckend im Einsatz

Die erste Testphase des Pilotprojekts startete im Juli mit der DRK-Rettungswache Homburg. In Kooperation mit dem Zentrum für Telemedizin (ZTM) wurde das System anschließend auf alle Rettungsdienst-Standorte ausgeweitet, mit denen das UKS zusammenarbeitet – nicht nur im Saarland, sondern auch im Umkreis von 60 Kilometern in Rheinland-Pfalz. Damit ist das UKS die erste Klinik im Saarland, die vollständig digital mit allen Rettungsdiensten vernetzt ist.

„Heutzutage ist ein digitaler Anmeldeprozess an der Nahtstelle Rettungsdienst und Notaufnahme nicht mehr wegzudenken“, sagt Dr. Asarnusch Rashid, Geschäftsführer des ZTM. Denn: „Schnellere Übergabeprozesse bedeuten bessere Heilungschancen.“

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