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InnovationsschmiedeHealthcare Hackathon in Kiel geht in die zweite Runde

Können Sie uns ein erfolgreiches Projektbeispiel aus dem letzten Jahr nennen?

Elsner: Klar, nehmen Sie das Thema ‚kognitives bzw. sprachgesteuertes Krankenhaus‘. Wir hatten in 2017 mehrere Teams, die sich dem Thema gewidmet haben. Zwei Gewinnerteams haben wir weiter gefördert und ein Patchworkteam aus hochmotivierten Entwicklern sowie UKSH- und IBM-Experten zusammengeschlossen.

Im Mai – also knapp 6 Monate nach unserem Event – stand ein funktionsfähiger natürlich sprachiger Avatar in unserem Aufnahmebereich. Und das nicht als Gimmick, sondern mit kompletter Integration in unser KIS unter Beachtung aller Sicherheits- und Datenschutzregeln. Hätte ich selbst nicht geglaubt, man kann jetzt aber vorbeikommen und es anschauen.

Das hört sich jetzt fast zu einfach an. Nur weil man ein paar ‚Nerds‘ zusammenwirft, klappt auf einmal alles viel schneller und man reduziert Projektzeiten so deutlich?

Böttcher: Ich denke schon, dass wir vor allen Dingen eine ganz erfolgreiche Team- und Werkzeug-Zusammenstellung haben. Da haben sich die Zeiten geändert: Firmen sehen externe kleine hochmotivierte und agile Teams nicht mehr als Konkurrenz an, sondern verbünden sich für einen Ansatz des ‚Besten aus beiden Welten‘.

IBM kann dazu dann ein flexibles Werkzeugset an Methoden, Daten, Algorithmen und Services beisteuern – das kann man sich in der Tat wie Lego-Bausteine vorstellen. Man muss nicht alles neu erfinden. Und wir können auf ein Experten-Netzwerk zurückgreifen, die solche Modelle schon in vielen anderen Projekten erfolgreich etabliert haben.

Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben: Warum gerade Spracheingabe im Aufnahmebereich als Startpunkt?

Scholz: Man braucht immer einen Einstiegspunkt, einen Piloten. Der Bereich der Aufnahme schien uns – und übrigens auch dem betreffenden Hackathon-Team – logisch. Man ist hier noch nicht zu komplex im medizinischen Prozess, man hat einen sehr gleichförmigen Ablauf und man ist gleichzeitig nah bei Mitarbeitern und Patienten.

Am Anfang ist – neben der Hinterlegung des Aufnahmeprozesses – erst mal viel Basistechnologie zu entwickeln: Wie verbinde ich mich mit dem KIS? Wie baue ich eine datenschutzrechtlich und forensisch einwandfreie Spracheingabe? Wie setze ich die Technologie so ein, dass sie ‚assistiert‘ und das Aufnahmepersonal sich auf den Patienten konzentrieren kann? All das ist hier gut möglich.

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