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Städtisches KlinikumKrise in Braunschweig – zweiter Geschäftsführer soll es richten

Dr. Andreas Goepfert soll als Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Braunschweig möglichst bald Verstärkung bekommen. Gründe sind sein absehbares Ausscheiden, aber vor allem die handfeste Krise des Maximalversorgers.

Städtisches Klinikum Braunschweig
Daniela Nielsen/Stadt Braunschweig
Das Städtische Klinikum Braunschweig ist in mehrfacher Hinsicht im Umbau.

Die Prognose ist einmal mehr dramatisch. Für das Jahr 2024 geht das Städtische Klinikum Braunschweig (SKBS) mittlerweile von einem Defizit von rund 76,3 Millionen Euro aus, geplant war ursprünglich ein Minus von 53,5 Millionen Euro. Zudem werden dem Haus neben den zuletzt wiederholt gestiegenen Defiziten regionale Marktanteilsverluste sowie eine unterdurchschnittliche Produktivität im Vergleich zu anderen kommunalen Maximalversorgern attestiert.

Deshalb greift die Stadt als Gesellschafterin jetzt ein: Wegen der misslichen Lage hat der Verwaltungsausschuss beschlossen, dem jetzigen Geschäftsführer Dr. Andreas Goepfert einen weiteren Geschäftsführer zur Seite zu stellen. Die wesentliche Expertise und Zuständigkeit dieser Verstärkung solle im betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Bereich liegen, heißt es in der Beschlussvorlage.

Diesen Schritt habe der Aufsichtsrat der Gesellschafterversammlung in Abstimmung mit Goepfert empfohlen, heißt es weiter. Nun werde eine Personalberatung beauftragt, Ausschreibung und Besetzung der neuen Position vorzubereiten. Ziel sei es, die Stelle zum Jahresbeginn 2026 zu besetzen.

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Die zusätzliche Expertise sei wegen der wirtschaftlichen Entwicklung und des laufenden Transformationsprozesses erforderlich, erklärt Aufsichtsratschef und Stadtkämmerer Christian Geiger: „Das Defizit, das vom ohnehin stark belasteten städtischen Haushalt ausgeglichen werden muss, muss auf das unvermeidliche Maß begrenzt werden.“ Zugleich sieht Geiger erhebliche Anforderungen an Steuerung von Neubau und Instandhaltung, Medizinstrategie, Krankenhausreform, Digitalisierung und Personalentwicklung.

Goepfert scheidet altersbedingt in wenigen Jahren aus

Mit einer Verstärkung der Geschäftsführung werde es möglich, „künftig mit erhöhten Kapazitäten innerhalb der Geschäftsführung diese und weitere Themen zu bearbeiten“, so der Stadtkämmerer: „Die Erweiterung der Geschäftsführung ist ein klares Bekenntnis zur Zukunftsfähigkeit unseres Klinikums.“

In vergleichbaren Krankenhäusern sei es üblich, dass die Geschäftsführung aus mehreren Personen bestehe, heißt es in der Beschlussvorlage weiter. Zudem werde Goepfert altersbedingt in wenigen Jahren ausscheiden. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht einer erforderlichen Einarbeitungszeit von zwei bis drei Jahren sei die Erweiterung der Geschäftsführung folgerichtig. Der Gesellschaftsvertrag sehe bereits vor, dass das SKBS von einem oder mehreren Geschäftsführern geleitet werden könne.

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