
Der Aufsichtsrat der Klinikum Friedrichshafen GmbH hat sich in seiner Sitzung am 3. Juli über die vorläufigen Ergebnisse der Compliance Untersuchung informieren lassen. Mit dieser wurde im Januar 2024 die Anwaltskanzlei Feigen Graf beauftragt, die in den vergangenen Monaten mehr als 100 Aufklärungsgespräche mit Mitarbeitenden des Klinikums und Externen geführt sowie umfangreiche Unterlagen und Daten ausgewertet hat.
Die ersten ausermittelten Behandlungsfälle wurden bereits von einem medizinischen Sachverständigen begutachtet. Die Compliance Untersuchung sei weit vorangeschritten, jedoch noch nicht abgeschlossen. Die bisherigen Erkenntnisse belegen jedoch, dass es von zentraler Bedeutung ist, die Untersuchung umfänglich und gründlich abzuschließen. Zu den erlangten Informationen der Untersuchung gab das Klinikum Friedrichshafen keine Informationen.
Die Endergbnisse erwarte das Klinikum bis Mitte Juli 2024. Der Aufsichtsrat werde die Betroffenen und die Mitarbeitenden des Klinikums dann über weitere Ergebnisse der Compliance Untersuchung und die daraus abzuleitenden Maßnahmen informieren.
Hintergrund
Das Klinikum Friedrichshafen ist Teil des Medizin Campus Bodensee (MCB). Hier hatte eine leitende internistischen Oberärztin Ende 2023 eklatante Missstände am Klinikum Friedrichshafen angeprangert wie der Südkurier berichtete. Teile der Ärzteschaft seien mit der Arbeitslast überfordert gewesen, Behandlungskomplikationen verheimlicht und Todesfälle hätten vermieden werden können.
Polizei und Staatsanwaltschaft nahmen Ermittlungen auf. Im Dezember 2023 kam die Oberärztin zu Tode, eine Selbsttötung wird vermutet. Ihr Anwalt erklärte nach Angaben von Business Insider, dass sie hierdurch Aufmerksamkeit auf die Missstände am Haus lenken wollte. Zur Aufklärung der Vorwürfe wurde eine Compliance Untersuchung gestartet.






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